Miu veröffentlicht die „Corona Tapes“

Miu? Könnte vielleicht ein Begriff sein, nachdem die Hamburger Soulsängerin im letzten Oktober im Alleingang mit einem Doppelalbum(!) in die offiziellen Albumcharts marschiert ist. Der Tourkalender 2020 – voll! Dann kam Corona und machte ihr, wie der ganzen Szene, einen dicken Strich durch die Rechnung.

Corona hat dieser Tage in der Musikszene viele Gesichter: Von absoluter Schreibblockade bis zu verzweifelten Posts im Social Media und großen Weltverbesserer-Songs ist da alles drin.
Die Künstlerin „Miu“ hat sich zur Flucht nach vorn und dem Angriff mit guter Laune entschieden. „Direkt nach den ersten Absagen hab ich meinen Musikern beschlossen, eine EP im Social Distancing zu schreiben und zu produzieren.“

Ein paar Wochen später und die Künstlerin hat eine EP in den Startlöchern, die „Corona Tapes“.

Auf den „Corona Tapes“ geht Miu die aktuelle Krise mit Galgenhumor an. Ihre Texte bestechen durch Situationsironie. Singt Miu in „Chocolate Santa“ übers Prokrastinieren in der heimischen Isolation, in „Stuck“ über den goldenen Käfig der Quarantäne, räumt sie in „Mount Stupid“ mit der Anziehung von Verschwörungstheorien auf. Das alles verpackt in tanzbare Arrangements mit starken Bass-Läufen á la Dua Lipa, der Funkyness von Mayer Hawthorne und ein bisschen Disco- Feeling im Kool & the Gang Style. Wenn eh alles gerade schon so furchtbar ist, braucht es nicht noch traurige Musik.

Damit die EP Wirklichkeit wurde, hat Miu, der über 40 Auftritte abgesagt wurden, mittels Crowdfunding „mal so eben“ 10.000€ gesammelt und sich gleichzeitig kulturpolitisch engagiert und sich für eine Verbesserung der politischen Unterstützung für Künstler stark gemacht.
„Mir ist wichtig, dass ich meiner Band und meinem Team gerade eine Perspektive bieten kann und zumindest einen kleinen Teil ausgefallener Gagen kompensieren kann.“

„Krisenmanagement“ hatte nie ein lässigeres Gesicht!

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