Joseph de Weck – Emmanuel Macron

Mit seinem Buch „Emmanuel Macron“ zeichnet der Autor und Politikjournalist Joseph de Weck ein sachliches und an diversen Stellen durchaus überraschendes Bild des jüngsten französischen Präsidenten aller Zeiten. Nachdem Emmanuel Macron 2017 zu Präsidenten Frankreichs gewählt wurde, sahen ihn viele als eine Art Revolutionär der Europäischen Union. Mit seinen jungen Jahren erhoffte man sich frischen Wind in teilweise veraltete (gedankliche) Strukturen und neue Impulse der kommenden Generation.

Nun zieht Joseph de Weck nach vier Jahren Amtszeit von Emmanuel Macron eine Art biografisches Resümee und beleuchtet die Bedeutung Macrons für Frankreich, für die Europäische Union und für den Präsidenten selbst, der sich innerhalb von nur vier Jahren von einer Art politischem Newcomer hin zu einem wahren Staatsmann mit einer unglaublich autoritären Ausstrahlung entwickelt hat.

Doch letztlich ist Macron, den der Autor für das Schreiben des Buches nicht persönlich getroffen hat, nur eine, wenn auch entscheidende Figur, um den Zustand Frankreichs in der Gegenwart zu beleuchten. Eines Landes, dessen Präsident nicht leicht zu erfassen ist, dessen Ausrichtungen, Meinungen und Einstellungen zu vielerlei Begebenheiten nicht immer dem zu Erwartenden entsprechen und der dadurch auch sein Land in europa- und weltpolitischer Hinsicht oftmals mehr undurchsichtig als transparent erscheinen lässt.

Aber natürlich werden in „Emmanuel Macron: Der Revolutionspräsident“ auch innenpolitische Themen, Vorstöße und Rückruderaktionen beschrieben und hinterfragt. Und so ist dieses gut recherchierte Buch ein interessanter politischer Leitfaden, um Einblicke in den Zustand eines Landes, einer früheren Kolonialmacht und ihres besonderen und vor allem jungen Präsidenten zu bekommen und die Entwicklungen auf unterschiedlichen Ebenen besser hinterfragen und vielleicht auch deuten zu können.

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