Lea – Fluss

Selten war weiblicher, deutscher Pop so nachdrücklich, klar, verspielt und ausdrucksstark zugleich. Seit rund fünf Jahren ist Lea nicht mehr „Leiser“, sondern zu Recht mit jedem ihrer Alben inhaltlich und auch von den Arrangements her im übertragenen Sinne lauter geworden. Und zudem scheint die Sängerin in den letzten Monaten einen unglaublichen Ideen- und Textreichtum gehabt zu haben, denn gerade einmal gut ein Jahr, nachdem Lea sich mit ihren Hörern im „Treppenhaus“ verlor, ist sie schon wieder im wahrsten Sinne des Wortes im „Fluss“.

Das neue Album enthält 14 wunderbare neue Songs, mal zuversichtlich, mal reflektierend und mal schwerer und nachdenklich – aber stets famos umgesetzt und stets die schöne Stimme Leas im Vordergrund belassend. Auf „Fluss“ nimmt Lea den Hörer mit in ihre letzten Monate, in die Empfindungen, den „Sommer“, übersteht „Gewitter“, hinterfragt eine „4-Zimmer Wohnung“, fühlt sich daheim in „Dicke Socken“ und sieht final „Schwarz“ zusammen mit Caspar.

Kurzweilig und zeitlos, typisch Lea und doch irgendwie weiterentwickelt. Aber die musikalischen Wurzeln hat Lea auf „Fluss“ nicht aus dem Blick verloren, denn es ist gut, wenn man auch bei Sich-treiben-lassen immer das rettende Ufer im Blick behält.

Als zusätzliche Songs gibt es dann noch fünf Piano Session von Albumsongs – ein seichter und atmosphärisch schöner Abschluss eines immens starken Albums, mit dem Lea deutlich unterstreicht, dass sie derzeit definitiv mit beste deutschsprachige Popsängerin ist.

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