Miu singt „Modern Retro Soul“
Früh lernen wir, dass der vermeintlich Klügere nachgibt oder, dass man „über den Dingen stehen soll“ Manchmal gibt’s Momente im Leben, da hat man irgendwie verpasst, wann man mal hätte „Stop“ sagen sollen. Von diesen Geschichten handelt Miu’s neue Single „Be The Bigger Person“ (Single/Video-VÖ: 13.09.19) Sich immer wieder aufzurappeln und von persönlichen Enttäuschungen zu erholen, weiß die Hamburger Musikerin nur zu gut. Mit ihrem am 04.10. erscheinenden Doppel(!)-Album „Modern Retro Soul“ strampelt sich die Künstlerin frei von irgendwelchen Konventionen und Business-Vorgaben.
„Miu“ in Kurzform ist: ihren alten Job in der Werbung der Liebe zur Musik wegen aufgeben und seitdem Songs schreiben, Instrumente lernen und viel touren. Sie singt sich durch Deutschland und Europa, spielt als erster Popact in der Hamburger Elbphilharmonie, begeistert Soulfans genauso wie die Gäste von Elbjazz und Jazz Baltica. Das Hamburger Abendblatt attestiert ihr „den Soul von Donny Hathaway, den Charme einer Audrey Hepburn, aber auch das Abgründige von Amy Winehouse und die Stärke einer Adele“.
Mit „Modern Retro Soul“ veröffentlicht sie ihre ganz eigene Vision von Soul, der nicht nur mitreißend und echt ist, sondern auch durch geschicktes Songwriting und ergreifende Stories besticht. “Be The Bigger Person“ als nächste Single-Auskopplung vertont die feine Linie zwischen Selbstschutz und Selbstaufgabe. Darf man auf dem Rest des Albums teilweise imposante Arrangements erwarten, ist „Be The Bigger Person“ ganz bewusst klein und zerbrechlich gehalten – wir hören Miu am Klavier, live recorded im Tonhotel Hamburg.
Auch das dazugehörige Video besticht durch eine simple Idee, bei der es – soviel dürfen wir Spoilern – kein Happy End gibt. Ein Moment, den wir vermutlich alle schonmal so oder ähnlich erlebt haben.
Mit „Modern Retro Soul“ veröffentlicht Miu nicht nur ein Album, sondern ein Statement. Ein Doppelalbum, dass die Sounds vergangener Tage auf moderne urbane Beats treffen lässt. Verzerrte Gitarren aus den 70s schreien gegen moderne Synthies und über allem schwebt Miu’s Stimme, deren Texten man anmerkt, dass der Weg zum Album mitnichten immer leicht war. Inspiriert von starken Songwriterinnen wie Carole King, Roh- Soundspezialisten wie den Black Keys, atmosphärischen Klängen eines Michael Kiwanuka und großen Vokalistinnen wie Amy Winehouse, bringt Miu ihre Lieder mit durchsetzungsstarkem Sound ins Jahr 2019.
Dreck und Glanz, rauer Wumms und zart flirrender Schmelz.