Neues Pathos Legal Album erscheint

Wie ist heute das Wetter in deinem Kopf? Wecken depressive Wecker eigentlich Depressionen? Wie schwer wiegt das Problem? Es sind Fragen wie diese, die das Songwriter-Duo Pathos Legal auf dem am 10.04.2020 erscheinenden Album „DER AUFENTHALT UNTER DER SCHWEBENDEN LAST IST VERBOTEN“ mit bildstarken Lyrics und einem elektronisch-orchestralen Sound klangmalerisch behandelt. Die neun Tracks klingen wie eine musikalische Entschleunigung, nehmen uns versöhnlich an die Hand und laden uns dazu ein, oben aufzumachen und den Schwarm der Gedanken ziehen zu lassen. Unaufdringlich, aber nicht unmerklich, gelingt es Pathos Legal, diffuse Gefühlslagen wie Schwermut oder Sprachlosigkeit in Songlänge komprimiert auszudrücken…

Wenn alles im Kopf beginnt, muss es auch dort aufhören können – die Schwere, der Druck, die Ablenkung. Mit dem Release des neuen und vierten Albums lassen Alexandra Helena Becht und Berkant Özdemir im wahrsten Sinne des Wortes los – von allgemeiner Zerstreuung ebenso wie von üblichen Songmustern mit typischen Hooklines und Radiogefälligkeit. Die Songautorin/Sängerin und der Komponist/Produzent von Pathos Legal beweisen einmal mehr eindrucksvoll, dass sie Musik als Kunstform und Songs als dramaturgische Werke in Text, Ton und Bild verstehen. Und so dreht sich auch ihr neues Album nicht um die oder den Künstler*in, sondern um die Kunst, Menschen zur Reflexion einzuladen.

„DER AUFENTHALT UNTER DER SCHWEBENDEN LAST IST VERBOTEN“ klingt wie eine musikalische Entschleunigung, nimmt uns versöhnlich an die Hand und lädt uns dazu ein, oben aufzumachen und den Schwarm der Gedanken wie Zugvögel Richtung Süden ziehen zu lassen. Unaufdringlich, aber nicht unmerklich, gelingt es Pathos Legal, diffuse Gefühlslagen wie Schwermut und Erschöpfung in Songlänge komprimiert auszudrücken. „Es geht um das Gewicht der Gedanken und die Frage, was kann bleiben und was muss oben raus? Ich glaube, mit dem Bedürfnis, den Reset-Button zu drücken und den Kopf klar zu bekommen, sind wir in einer zunehmend erschöpften Gesellschaft nicht allein.“, sagt Alexandra über die Thematik der neuen Songs. Als Songautorin versteht sie den Text als ihr erstes Instrument, das sie mal plakativ, mal abstrakt bespielt und dabei trotz ihrer dichten und tiefen Schreibe genug Wirkungsfläche für Berkants cineastische Kompositionen lässt. Wie mit feinem Pinselstrich trägt er seine orchestralen Arrangements und elektronischen Sounds auf die melancholische Grundierung des Albums und ist sich seines eigenwilligen Songwritings sehr bewusst: „Wir schreiben nicht extra für die Nische, aber natürlich ist uns klar, dass man unsere Songs nicht mal eben nebenbei hört. Man entscheidet sich bewusst dafür.“

Die durchdringende Sehnsucht nach Ruhe und Klarheit findet sich auch visuell in den minimalistisch und ästhetisch inszenierten Musikvideos und dem gesamten Artwork wieder. Der Cloudy Mind, eine Person mit einer großen Wolke auf den Schultern, führt uns in den Videos an den Sandstrand der niederländischen Küste oder durch einen sogenannten Lost Place, ein ehemaliges Grand Hotel, das wie ein begehbares Stillleben anmutet. Das Video zur dritten und jüngsten Single-Auskoppelung „TORSO“, die am 27. März 2020 erscheint, wurde umringt von Kunstwerken im Skulpturensaal des Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt gedreht. „Mich interessiert die Brüchigkeit, nicht die Perfektion. Sowohl im Zwischenmenschlichen wie in der Kunst erzählt es für mich die spannenderen Geschichten, knüpft tiefere Verbindungen.“, so Alexandra, die das gesamte visuelle Linie selbst konzipiert und gestaltet hat sowie für alle Videos Regie führte.

Es ist die Herausforderung des Menschlichen, die sich wie ein roter Faden durch die neun Tracks des Albums zieht: es geht um Sprachlosigkeit, um Ablenkung, genauso wie um Schlaflosigkeit und um die Rückbesinnung auf das Wesentliche und das Wiederfinden einer gesunden Mitte. „DER AUFENTHALT UNTER DER SCHWEBENDEN LAST IST VERBOTEN“ – eine souveräne Reduzierung um Popformeln und ein willkommener Gegenentwurf zur kommerziellen Poplandschaft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert