Johannes Oerding will es „Anfassen“
In dieser Zeit fehlt vieles. Die Familie, Grillabende, Konzerte, Bars, Teamwork, Ausgehen, Tanzen, Feiern, unbeschwert sein. Manchen fehlt Arbeit, manchen Hoffnung, einigen Mitgefühl. Was wir aber alle vermissen, ist menschliche Nähe. Es ist nicht das erste Mal, dass Johannes Oerding für eine komplizierte Situation einen Song mit dem größten gemeinsamen Nenner zu bieten hat.
Natürlich war beim Schreiben von Anfassen niemandem klar,wie perfekt er zusammenfasst, wie es uns heute geht. Genau genommen ging es in Zeilen wie „Wir wissen alles überall, doch viel zu wenig über uns, und dieses bisschen wird dann noch geteilt. Was einmal echt war, ist jetzt kalt“ sogar um das Gegenteil: darum, im Überfluss das Wesentliche zu vergessen. Dennoch bringt er auf den Punkt, was wir jetzt deutlich spüren – kein Video-Call ersetzt eine Umarmung.
Oerding spendet mit seiner Musik immer Trost, allein schon, weil man sich verstanden fühlt – aber seit dem No.1-Album Konturen, das bereits die Radio-Hits „An guten Tagen“ und „Alles okay“ hervorgebracht hat, kennt man ihn großflächig auch als einen, der die Dinge beim Namen nennt. Auf seinem sechsten Studio-Album behandelt der Musiker Themen, die man so noch nie von ihm gehört hat.
Und die kommen offenbar an: Konturen meldete nach nur 12 Wochen Gold. Sein Erfolg hat auch mit ihm als Person zu tun, denn es ist typisch Johannes Oerding, dass sich die musikalischen Hummeln in seinem Allerwertesten nicht mal jetzt im Zaum halten lassen – trotz Beschränkungen und Tourverschiebung ist er extrem umtriebig und produziert auf YouTube „Splitscreen Sessions“, wirkte am „#wirbleibenzuhause Festival“ mit und hat den One-Shot-Clip zu „Anfassen“, den es zum Funkstart heute zu sehen gibt, längst fertig. Schon wieder auf dem Sprung und gewohnt allürenlos, formuliert er selbst es ganz schlicht:
„Auch wenn aktuell eher Abstand halten angesagt ist, kommt jetzt meine neue Single Anfassen“. Ab dafür.