Dan Owen veröffentlicht neue Single „Radio Tower“

Der in Shrewsbury geborene Singer-Songwriter Dan Owen war noch nie jemand, der mit seinen Gefühlen hinterm Berg hält. Seit jeher engagiert er sich für einen offenen Diskurs über mentale Gesundheit von Männern und den gesunden Ausdruck seiner eigenen Gedanken, anhand seiner Songs und auch darüber hinaus. Nun untermalt er mit einer kraftvollen, akustischen Ballade mit dem Titel „Radio Tower“ die Dringlichkeit dieses Problems.

Die Szene spielt in einer jener englischen Küstensiedlungen, die mehr Dorf als Stadt sind. Drüben auf der Insel gibt es sie zuhauf. Sie könnte aber auch in jedem anderen Kaff überall auf der Erde spielen: Wohin mit der berstenden Energie und all dem Erfahrungsdrang, wenn es nichts, absolut gar nichts zu erleben gibt? Kaputtmachen was kaputt macht? Keine gute, weil eine viel zu gewagte Option! Das Leben pumpt durch die Straßen der großen Städte, durch London, Berlin, Amsterdam. Aber hier gibt’s nur die Spielautomaten in den Vergnügungshallen auf den Piers, deren Neonfarben die Gesichter der Spieler eine halbe Stunde mit Leben füllen. Was tun? Dan Owen singt Millionen Youngsters aus der Seele:

„We got high when we were low, we found a way, a way to rise above it all. We would break through the fence,up to the headland, stand at the edge, looking out at the ocean. It wasn’t much but it was ours, when we were up by the radio tower“

Gitarre und Bass geben zunächst ein melancholisches Motiv vor, das von Dan Owens Gesangspuls vorangetrieben wird. Dessen Muster steigert sich von Strophe zu Strophe, bis es schließlich im befreienden Refrain mündet, der den Schmerz in Euphorie verwandelt. Der 27-Jährige holt dazu gesanglich alles aus sich heraus: Rau, erdig und gleichsam samtig-eindringlich wird seine Stimme zum Transmitter, der direkt, ohne Umwege, in den Empfänger Seele trifft. Ein Kunststück! Andererseits aber auch kein Wunder, kann Dan Owen sich doch der beachtlichsten Stimme eines britischen Jungmannes seit Paolo Nutini ermächtigen. Und er malt damit Bilder, die ungekünstelt, wahrhaftig anmuten:

„We stayed out all night, tearin‘ up this town. You said, if all we do is drink, I think one day we’ll drown. So I, I held you tight when you were low, you were my way, my way to rise above it all“

„Ich habe die Metapher des ‚Radio Tower‘, des Funkturms gewählt, weil es überall Sendetürme gibt, die sich meist auf der höchsten Erhebung in der jeweiligen Umgebung befinden“, erklärt Dan Owen die Inspiration hinter dem Titel „Radio Tower“. „Eine Menge junge Leute in England erklimmen oft ohne Erlaubnis diese Türme, weil man sich da oben frei fühlen kann. Alles, was bedrückt, liegt unter einem. Ich denke, dass jeder dieses Gefühl kennt, aus der Enge, die einen umgibt, ausbrechen zu wollen. Mein neuer Song erhebt keinen Zeigefinger, er spiegelt aber das Gefühl der Ratlosigkeit, mit dem jede neue Generation konfrontiert wird: Wollen wir so leben wie unsere Eltern? Wäre es nicht besser, alles hinter sich zu lassen und irgendwo neu zu beginnen?“. Erzählt Dan damit auch von sich persönlich? „Als Junge aus den englischen West-Midlands war mein ‚Funkturm‘ zunächst ein alter Bunker, in den ich flüchtete und den ich zu meinem Zufluchtsplatz erklären konnte“, lacht er. „Aber ich entdeckte schnell die Musik für mich, die mir für immer ein perfekter Ort zum Ausleben meiner Gefühle sein wird. Musik öffnete mir eine Welt, die überall funktioniert, sowohl auf dem Dorf wie auch in der großen Stadt. Vielleicht verspürte ich deswegen nie den Drang, Richtung London, Richtung Schlagzeilenträchtigkeit zu verschwinden. Ich bin lieber da wo sich das richtige Leben abspielt, im Kleinstädtischen.“

Manche Freunde, denen er „Radio Tower“ vorspielte, halten den Song begeistert für ein Liebeslied. „Der Wunsch nach Verbindung und Freundschaft steckt in dem Song, schließlich sucht jeder junge Mensch ein neues Nest, sobald er das elterliche Nest verlassen“, sagt Dan. „Vor allem aber geht’s um Aufbruch und Rückblick.“ Wie gewohnt, hat der Musikreisende Dan Owen gleich zwei Versionen von „Radio Tower“ aufgenommen: Eine popstarke, ausproduzierte, moderne Variante und eine akustische, in der Dans Stimme, flankiert von Piano und Streichern, eine ganz andere, überaus beeindruckende Größe findet.

Dan Owen wurde am 11. Mai 1992 in der englischen Kleinstadt Shrewsbury, nordwestlich von Birmingham geboren. Schon als Kind lernte er Gitarrenspielen und bekam wegen seines Blues-Repertoires, mit dem er in Pubs und Clubs auftrat, den Namen „Blues Boy Dan“ verpasst. Als er schließlich eigene Songs verfasste, flossen sämtliche Musikformen in sein Selbstgeschriebenes ein: Rock, Reggae und Pop. Dan spielte Support-Slots für Größen wie ZZ Top und Alice Merton. Im August 2018 veröffentlichte er sein Debütalbum „Stay Awake With Me“ in Eigenregie, das inzwischen 60 Millionen Mal gestreamed wurde.

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