Katrin Rosenzopf veröffentlicht „unErhoerte Lieder“
Katrin Rosenzopf gibt mit ihren geistreichen Chansonkabarettsongs zeitlos wichtige Anregungen – wohin der Zug des Lebens fährt, zu allem was einengt, zum Augenblick und zur Zeit, zu verschiedenen Lebens- und Beziehungssituationen und überhaupt zu allerlei Eigenheiten der Menschen. Sie vertont dabei am Klavier (vielfach sensibel unterstützt von Saxophon und Klarinette) auch Kästner und Wecker, deren Texte hier eine neue, spannende Chansonsprache erhalten. Es sind Lieder zum Zuhören und Weiterdenken, zum Innehalten, zum In-sich-gehen, Lieder in bester deutschsprachiger Chanson tradition und die Gegensätze, die sich da zusammenfügen , grooven in den Gehörgängen weiter…
Das Klavier begleitet die in der Weststeiermark lebende Ärztin bereits seit ihrem 5. Lebensjahr. Schon in jungen Jahren sammelte sie erste Bühnenerfahrungen mit ihrer Jugendband „Mozaik“, im Duo und schließlich auch als Solokünstlerin. Doch in welcher Formation sie auch auftrat – gemeinsam waren den Programmen immer, dass ausschließlich Vertonungen deutscher Texte zum Besten gegeben wurden. Die Kompositionen stammen zum überwiegenden Teil aus der Feder ihres Vaters und Klavierlehrers Wolfgang Rosenzopf.
2006 schließlich veröffentlichte sie ihr erstes Soloalbum „Begegnungen“ durch welches sie auch Konstantin Wecker kennen lernte. Es entstand eine musikalische „Freundschaft“ und Konstantin Wecker stand ihr ab diesem Zeitpunkt kritisch-beratend zur Seite. Im Jahr 2011 erwies er ihr dann die Ehre und sang mit ihr gemeinsam ein Duett auf ihrem neuen Album „Panoptikum“, welches 2012 veröffentlicht wurde. Im Rahmen der Studioaufnahmen lernte sie auch Reinhard Grube kennen. Der aus Frankfurt am Main stammende Saxophonist kam in den 80er Jahren nach Österreich, um an der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Graz zu studieren.
Im Laufe seiner Karriere spielte er in diversen Jazz, Funk und Latin Bands sowie als Sideman und Studiomusiker zahlreicher österreichischer Pop-Musiker (u.a. Boris Bukowski, Carl Payer, STS). Des Weiteren erhielt er Kompositionsaufträge für das Grazer Schauspielhaus („Es“, „Untergang der Titanic“). „Seine“ Band BROADLAHN gilt als Erfinder der „NEUEN VOLXMUSIK“ und erhielt damit zahlreiche interne Ehrungen (u.a. Deutscher Kleinkunstpreis, Preis der deutschen Schallplattenkritik). Auftritte in Frankreich, Kanada, Polen, Dänemark, Portugal, Schweiz und Italien waren die Folge.
Nach der Veröffentlichung der Studio-CD „Panoptikum“ beschlossen Katrin Rosenzopf und Reinhard Grube weiterhin musikalisch in Verbindung zu bleiben und riefen das Projekt der „unErhoerten Lieder“ ins Leben. Am 30.04.2021 wird nun das neue Album, unter demselben Namen über Konstantin Weckers Label „Sturm & Klang“ veröffentlicht. Die ausdrucksstarken und eigenwilligen Chansons und Lieder behandeln sehr ernste Themen, wobei viele der vertonten Texte von dem großen deutschen Lyriker Erich Kästner stammen.
Hier wurde eine feine Auswahl getroffen, die hochaktuelle, jeden Bereich des Lebens umfassende Thematiken aufgreift. Ob in dem Lied „Das Eisenbahngleichnis“, welches die Ungleichheit und doch Gleichheit der gesellschaftlichen Klassen widerspiegelt, oder in der Vertonung „Zur Fotografie eines
Konfirmanden“ die von der Zwiespältigkeit zwischen der Feier des Eintritts der Adoleszenz und der Traurigkeit über den Tod der Kindheit erzählt, oder ob in dem – man könnte fast sagen – Kunstlied „Plädoyer einer Frau“, die spät gefundene Liebe und die durch das Leben aber verwehrte Freude darüber besungen wird, so gut wie jede Facette des Lebens wird betrachtet. Doch auch ein Text von ihrem großen Vorbild Konstantin Wecker, dessen Einfluss in der Interpretation der Lieder nicht zu überhören ist, sowie eigene Texte fügen sich passend zwischen die Werke des großen Meisters Erich Kästner und behandeln ebenso kritisch Themen unseres alltäglichen Lebens.
Arrangiert, aufgenommen und gemischt wurde das Album im Studio „Mozaik“ in Bärnbach, gemastert und im Klang vollendet im Mastermix-Studio München von Stefan Gienger. Unterstützt durch Reinhard Grube, ist es Katrin Rosenzopf gelungen ein außergewöhnliches und abwechslungsreiches Album vorzulegen.
Ein Album, dessen Lieder sicher nicht beim ersten Mal als „Ohrwurm“ im Gedächtnis bleiben, sondern „gehört“ und „erlebt“ werden wollen. Kurz gesagt: Musik, die nicht auf Quote schielt, sondern eher ein Baby, das sich selbst in die Welt setzt und artikuliert, in der Hoffnung irgendwann von irgendwem „erhört“ zu werden…