Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys lieben den „Giro“
Vuoi andare con noi in bici? Natürlich fahren wir Bianchi! Diesen Sommer feiert das Rennrad endgültig sein Comeback und den passenden Hit dazu liefern naturalmente Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys. Der musikalische Schlüsselmoment 2021 lautet: GIRO!
Die neue Single der Erfinder des entspannten Bianchi-Ausflugs ist als groovige Indie-Nummer nicht nur eine dynamische Ode ans Rennradfahren und an die schönste Sache der Welt, sondern genauso der Song, der endlich wieder alle ausgelassen tanzen lassen wird. Und das nicht nur “von Triest nach Syrakus”.
RB&DAB lassen für diesen Titel ihren Ferrari Maranello zu Hause, schwingen sich aufs Vintage-Rennrad und kommen mit „Giro“ so vom Italo-Pop der späten 90er (“Amore Sul Mare”) wieder in der Gegenwart an – ohne dabei den roten Faden ihrer konzeptionellen Ausrichtung zu verlieren. Der Song ist eine ausgebuffte Nummer, die, so natürlich wie brillant, Indie-Pop mit Elementen der Italo-Disco aus den 1980er Jahren verbindet und schließlich nur eines bei den Hörenden auslöst: ein glühend heißes Verlangen durch glühend heiße Sommernächte zu tanzen!
Das überrascht schließlich nicht. Die Klangwelt von „Giro“ ist einfach smart und sexy.
Ein knackiges „4-to-the-floor“-Schlagzeug schiebt mit der funky Bassline auf das richtige Druck-Moment einer Tanznummer. Dem vorangestellt, mal zurückhaltend, mal schnell, perkussive Gitarren, knackige Trompeten-Einwürfe und Keyboard-Sounds, die an Stücke von Giorgio Moroder und Whitest Boy Alive gleichermaßen erinnern. So ist der Titel im großen “Who-Is-Who” der Independent Musik durchaus mit Songs von Roosevelt, Parcels und auch Daft Punk von 2013 vergleichbar. Der Groove geht durch, der Refrain ist ein Ohrwurm und lässt ganz sicher nicht so leicht los. Auch der Text ist neben dem offensichtlichen Bezug einer Liebe zum Rennradfahren und der Giro d’Italia eine klug gewählte Chiffre.
Der Gesang geht leidenschaftlich und rhythmisch nach vorne und erzählt die Geschichte einer Radtour, von windigen Abfahrten in den Kurven der Serpentinen und gefährlichen Überholmanövern im Stile eines Jan Ullrichs 1997 im Team Telekom – oder zumindest kann man das erstmal glauben. Denn schnell wird das Ganze als Metapher enttarnt. Clever, geschmackvoll und mit dem gewohnten Augenzwinkern liest sich der Text von „Giro“ plötzlich als eine leidenschaftliche Bettszene mit allerhand Stoff für die Ü-18-Abteilung in der Videothek. Schlitzohrig, aber sicher nicht explizit.
Ganz in dieser Zweiheit der Motive versteht sich das Video für „Giro“. Hier sieht man RB&DAB nicht nur im gewohnten Chic ihrer Anzüge, sondern ganz überraschend in „voller“ Sportmontur auf ausgewählten Retro-Rennrädern der 80er und 90er Jahre durch die hügelige Landschaft der Toskana radeln, zum Teil in unmittelbarer Nähe der Streckenabschnitte, die auch bei der Giro d‘Italia 2021 befahren wurden.
Stimmungsvolle Bilder der Landschaft des Val d’Orcia tun das Übrige, um den Zuschauenden Lust auf schnelles Radfahren unter der italienischen Sonne zu machen. Auch dem Schlager wurde im Video natürlich genüge getan, denn wann gab es zuletzt eine solch’ tollkühne Interpretation von Jürgen Drews’ „Bett im Kornfeld“? Viel mehr noch: wir wissen ja alle, wofür das eine Metapher ist.
Dass „Giro“, in seiner Gesamtheit aus Audio und Video, ein glaubwürdiger und treibender Song ist, zeigt sich schon darin, dass er bereits vor Veröffentlichung beim Saarländischen Rundfunk als möglicher Kandidat für einen Titelsong der ARD Sportschau zur Tour de France 2021 gehandelt wird. In toto: „Giro“ ist der Song für den Sommer. Für die Radfahrerinnen und Radfahrer auf Tour. Für die Liebenden in ihren Betten (oder sonst wo). Für die Rumtreibenden, die sich die kommenden Nächte mit vergnügtem Tanzen bis in den Morgen antun möchten.
Frei nach dem Motto: Lass uns jetzt nach dem Lockdown einfach eine gute Zeit haben, solo un bel tempo, alles um uns vergessen “und ich fahr so schnell zurück zu dir!”