Laura Cox – Head Above Water Tour 2023 – Knust Hamburg 26.03.2023
Laura Cox habe ich bisher bei zwei Konzerten erlebt. Zum einen bei den Harley Days in Hamburg an einem heißen Spätnachmittag im Juni 2019 und dann Pandemie bedingt auf dem Freigelände vor dem Knust an einem „schattigen“ Oktoberabend 2021. Trotz der unterkühlten Bedingungen im Oktober 2021 hat sie es geschafft, dem Publikum ordentlich einzuheizen. Entsprechend gespannt war ich auf das Clubkonzert im Inneren des Knust.
Gegenüber der bisherigen Besetzung hat Laura Cox ihre Band umfangreich umgestellt. Nur Ihr Wegbegleiter der ersten Stunde Antonin Guerin an den Drums ist noch dabei. Den Bass spielt seit kurzem Adrien Kah und auf den zweiten Gitarristen verzichtet Laura zugunsten des Keyboarders Florian Robin.
Die Show beginnt in lila Licht getaucht mit einem wunderbaren Solo von Laura auf einer Duesenberg Lap-Steel Gitarre als Intro zu dem Stück „Wiser“ vom neuen Album. Der Drummer steigt ein und dann die restliche Band, so dass der Song ordentlich Fahrt aufnimmt. Schon bei diesem ersten Song und dem nachfolgenden „Head above Water“ wird klar, dass der Sound der Band durch die Umstellung deutlich kompakter und variantenreicher geworden ist. Der Keyboarder zaubert einen Klangteppich auf dem Laura ihre Gitarrensoli auftürmen kann. Gleichzeitig sucht sie immer wieder das Duell mit dem Bassmann, dessen Hand scheinbar mühelos und virtuos über das Griffbrett gleitet und aberwitzige Läufe produziert. Offensichtlich in dem Wissen, dass sie mit hervorragenden Mitmusikern unterwegs ist, lässt Laura ihren Begleitern entsprechende Freiräume.
Überhaupt ist die Stimmung auf der Bühne ausgelassen – so viel Spielfreude habe schon länger nicht mehr erlebt. Das überträgt sich natürlich auch auf das Publikum im sehr gut gefüllten Knust, das Laura auf ihre Reise mitnimmt. Die Wechselwirkung fasst Laura in Anspielung auf das Freiluftkonzert im Oktober 21 treffend zusammen mit Worten: „I didn’t know before that it‘s such a nice venue inside the Knust“. Auch wenn Sie angibt nach Hamburg gekommen zu sein um Ihr neues Album vorzustellen, sind Songs aus allen drei bisher erschienenen Alben gleichmäßig in der Setlist enthalten. Bei den Interpretationen fällt auf, dass die Blues Elemente zugunsten von Classic- und Southern Rock leicht zurückgedrängt werden. Dies spiegelt sich auch in der einzigen Cover Version des Abends wieder: „Hard to Handle“ von den Black Crowes. Insgesamt ist die Gangart von Laura Cox etwas härter geworden sehr zur Freude des mitgehenden Publikums.
Das Konzert endet nach gut 1 ½ Stunden dort wo es begonnen hat – sie begibt sich erneut (wie mehrfach im Laufe des Konzerts z.B. beim Song „River“) zur Lap-Steel Gitarre und lässt den speziellen Sound dieses Instruments noch einmal ertönen.
Nach diesem Konzert bin ich der festen Überzeugung dass sich die Fangemeinde der kleinen Französin mit den großen Gitarrenläufen stetig erweitern wird.
Setlist:
- Wiser (Head above Water)
- Head above Water
- Bad Luck Blues (Burning Bright)
- So Long (Head above Water)
- Take me Back Home (Hard Blues Shot)
- Last Breakdown (Burning Bright)
- River (Burning Bright)
- Good Ol’ Days (Hard Blues Shot)
- Fire Fire (Burning Bright)
- Hard Blues Shot
- Freaking out Loud (Burning Bright)
- Too nice for Rock’n’Roll (Hard Blues Shot)
- Hard to Handle ( Black Crowes Cover)
- Set me Free (Head above Water)
- If you wanna get Loud (Hard Blues Shot)
Encore: - One Big Mess (Head Above Water)
- As I Am (Burning Bright)