Katie Melua – Love & Money Tour 2023 – Laeiszhalle Hamburg 19.04.2023
Katie Melua hat vor knapp einem Monat ihr Album „Love & Money“ (das 9. Studioalbum ihrer 20-jährigen Karriere) herausgebracht und präsentierte es auch in Hamburg in der Laeiszhalle ihren Fans. Von den insgesamt 20 Songs der Setlist des Abends spielt sie 8 von 10 Tracks aus dem neuen Album.
Pünktlich um 20:30 Uhr beginnt die Band und spielt die ersten Takte von „Joy“ und kurz darauf kommt Katie Melua in einem bodenlagen, dunklen und glitzernden Kleid lächelnd auf die Bühne, tritt ans Mikrophon und erwärmt die Halle mit ihrer samtenen, dunklen Stimme. Der Sound ist vom ersten Takt des Konzertes perfekt abgestimmt – die 4-köpfige Band bestehend aus Keyboards/Piano, Akustik- und E-Gitarren (Katie Melua‘s Bruder Zurab), Akustik- /E-Bass und Drums erschafft einen Klangteppich auf dem sich ihre Stimme hervorragend entfalten kann. Immer wieder erhalten Keyboarder und Gitarrist Gelegenheit ihr Können in kleinen Solo-Ausflügen zu präsentieren, während Bassist und Drummer zurückhaltend aber doch sehr akzentuiert die rhythmische Grundlage bilden.
Katie Melua begrüßt nach dem 2. Song das Hamburger Publikum und freut sich nach der langen Bühnenabstinenz in einer so wunderschönen Konzerthalle auftreten zu dürfen. Schon mit dem 3. Song spielt sie einen ihrer größten Hits „Nine Million Bicycles“ und greift dabei selber zur Akustik-Gitarre. Der Song wird vom Publikum stürmisch bejubelt, das ansonsten während der einzelnen Songs andächtig lauscht um jeden Ton in sich aufzusaugen.
Zum anschließenden „Plane Song“ führt sie aus, dass sie in diesem Song Erinnerungen ihrer Kindheit in Georgien verarbeitet. Ihre Oma wohnte in der Nähe eines verlassenen Flugplatzes, was für sie und ihren Bruder ein perfekter Spielplatz war, auf dem sie Helikopter und Flugzeuge erkunden konnten und vom Fliegen träumten.
Die neue Platte hat Katie Melua während ihrer Schwangerschaft im Sommer 2022 aufgenommen. Die Songs sind von dieser wunderbaren Zeit geprägt erzählt sie – nie zuvor habe sie ein von so positiven Gefühlen getragenes Album gemacht. Dies spiegelt sich auch in den Kompositionen wieder, die vom Charakter weniger melancholisch als die früheren Songs sind. Der Song „Golden Record“, der von dem Spannungsverhältnis der Vereinbarkeit vom Musikgeschäft und Familie handelt ist ein fließendes Klanggemälde bei dem der Schlagzeuger weiche Klänge erzeugt.
Zu „Your longing is gone “ und “Darling Star” erläutert sie, dass diese Songs von den unterschiedlichen Facetten der Liebe handeln. Das erstere von der beendeten Beziehung zu Ihrem „Ex“, das letztere über die neue Liebe zu dem Vater des im November 2022 geborenen Sohnes (der sie während der Tour begleitet und hoffentlich im Backstage-Bereich friedlich schläft).
Dann kündigt Sie einen besonderen Gast an. Während ihrer Zusammenarbeit mit Peter Maffay beim MTV-Unplugged hat sie Philipp Poisel kennengelernt und beide haben sich gut verstanden. Durch die Umstände der Pandemie haben sie Zeit für eine musikalische Zusammenarbeit gefunden. Teils auf Englisch teils auf Deutsch präsentieren die beiden den Song „Remind me to forget“ bzw. „Dann erinner Dich“ (der auf der Deluxe-Version des neuen Albums als Bonus-Track enthalten ist).
Als Abschluss des ersten Sets spielt sie solo den Titelsong des neuen Albums und begleitet sich selber mit der Akustik-Gitarre. Einfach wunderschön!!!
Auch beim zweiten Set geht die Künstlerin in das neue Album mit „Pick me Up“ und „14 Windows“. „14 Windows“ widmet Sie einem Arzt, der sie vor 10 Jahren aus eine „mental health crisis“ herausgeführt hat, später jedoch an der gleichen Krankheit gelitten hat und letztlich daran verstorben ist.
Dann geht sie zurück an ihre Anfänge: „The closest thing to crazy“ ist der erste Song den sie überhaupt aufgenommen hat. Auch hier spielt sie Akustik-Gitarre und wird allein von Ihrem Bruder auf der E-Gitarre begleitet.
Zum Abschluss des Sets gibt es noch zwei fröhliche, frische Songs mit Groove aus dem neuen Album nämlich „Quiet moves“ und Those sweet days“.
Nach der Zugabe ihres Hits „Call off the Search“ und einer Solo-Akustik Version von „I Cried for You“ hält es das Hamburger Publikum nach gut 1 ½ Stunden Konzert dann nicht mehr auf den Sitzen und Katie wird mit stehenden Ovationen verabschiedet.
Setlist:
- Joy (Album No. 8)
- Lie in the heat (Love & Money)
- Nine Million Bicycles (Piece by Piece)
- Plane Song (In Winter)
- Golden Record (Love & Money)
- Perfect World (In Winter)
- Your Longing is Gone (Album No. 8)
- Darling Star (Love & Money)
- Remind me to forget / feat. Philipp Poisel (Album No. 8)
- Love & Money / Solo Acoustic (Love & Money)
Pause
- A Love like that (Album No. 8)
- Pick Me Up (Love & Money)
- 14 Windows (Love & Money)
- Wonderful Life (Black Cover)
- The Closest Thing to Crazy (Call off the Search)
- Philipp Poisel Solo Acoustic – Halt mich
- Red Balloons (The House)
- Quiet Moves (Love & Money)
- Those Sweet Days (Love & Money)
Encore:
- Call Off the Search (Call Off the Search)
- I Cried for You / Solo Acoustic (Piece by Piece)
Da uns leider keine Möglichkeit zum offiziellen Fotografieren gegeben war, muss dieser Bericht leider ohne Konzertbilder auskommen.