Joe Bonamassa Live in Concert 2023 – Wunderino Arena Kiel 27.04.2023
Joe Bonamassa ist ein echter Workaholic. Kurz nachdem er mit “Tales of Time” (eingespielt im August 2022 im legendären Red Rocks Amphitheater in Colorado) sein 18. Live Album vor knapp 14 Tagen veröffentlicht hat, kommt er nach einigen Gigs in Skandinavien zum Deutschland-Tour-Auftakt nach Kiel in die mit knapp 3000 Fans besetzte ausverkaufte Wunderino Arena.
Kurz vor 20:00 Uhr verdunkelt sich der Saal und als Intro des Abends erschallen Tom Petty & The Heartbreakers mit „The Waiting“ aus der Konserve. Dann erscheint Bonamassa mit der Band auf der Bühne und geht mit „Evil Mama“ sofort in die Vollen. Angetrieben von der präzise aufspielenden Rhythmus Section bestehend aus Calvin Turner am Bass und Lemar Carter an den Drums spielt er den schnellen Bluesrock, gleitet in sein erstes Gitarrensolo und leitet direkt weiter an Reese Wynans zu einem Hammond Solo der Sonderklasse, dass vom Publikum stürmisch bejubelt wird – und sofort geht es mit einem weiteren Solo von Joe weiter. Schon der erste Song ist sozusagen das Resumee für die kommenden 2 Konzertstunden.
Nach den Klassikern „Dust Bowl“ und „Love Ain‘t a Love Song“ kommt mit „Self Inflicted Wounds“ die erste Ballade des Abends – beginnend mit einem gefühlvollem Bassintro von Calvin Turner und dann lässt Joe seine Gitarre weinen. Das Stück endet mit einem fulminanten Soulgesangspart von Jade MacRae, eine der beiden fantastischen Background Sängerinnen. Immer wieder zeigt Bonamassa wie schnell er umschalten kann – er spielt leise Töne die vor sich hingleiten um dann wie beim Konter im Fußball ansatzlos mit schnellen, treibenden Soli über die Gitarre zu fegen und den Bluesrock zu zelebrieren. Bei allen diesen Eskapaden kann er auf seine exzellente Begleitband zählen, die sowohl gefühlvoll als auch rockend die Basis der Songs bildet.
In der Mitte des Sets begrüßt er das Publikum auf seinem ersten diesjährigen Deutschland Konzert und dankt für den Support seit 2005 als er als junger Blues-Gitarrist in Deutschland 15 Shows in Folge spielte, zu einen Rockpalastauftritt eingeladen war und etwa 50 Pfund schwerer war als heute. Nun wird er in einer Woche 46 und bezeichnet sich als „Old As Fuck“ wie man in Amerika sage. Dann stellt er seine Band vor – neben den bereits erwähnten noch den zweiten Gitarristen Josh Smith und die zweite Sängerin Dannielle De Andrea.
Den letzten Song des Sets, den ZZ Top Cover „Just Got Paid“ spielt der Gitarrensammler auf seiner gelben Gibson Flying V mit speziellen Effekten und entlockt zusätzlich einem Theremin sphärische Klänge.
Für die Zugabe hatte sich Joe Bonamassa gefragt, welchen Song die Fans wohl noch hören wollen. Seine Wahl fällt auf „Sloe Gin“ sein einziger Song, der jemals in Hitnähe gekommen sei. Auch in dieser Ballade brilliert er mit einem einfühlsamen Solo und entlässt das Publikum mit euphorischen Gefühlen in die kalte Frühlingsnacht.
Setlist:
Intro: Tom Petty – The Waiting
- Evil Mama (Redemption)
- Dust Bowl (Dust Bowl)
- Love Ain’t a Love Song (Different Shades of Blue)
- Self Inflicted Wounds (Redemption)
- The Heart that never Waits (Time Clocks)
- I want to Shout About It (Coco Montoya Cover)
- Double Trouble (Otis Rush Cover)
- I Didn’t Think She Would Do It (Royal Tea)
- Notches (Time Clocks)
- Happier Times (The Ballad of John Henry)
- Lonely Boy (Royal Tea)
- Just Got Paid (ZZ Top Cover)
Encore:
- Sloe Gin (Sloe Gin – Tim Curry Cover composed by Bob Ezrin – Michael Kamen)
Joe B der Mann ist ein Ausnahmetalent, nicht nur die Songs sondern auch sein Spiel fasziniert gleichermaßen.
Ein energiegeladener bluesgetränkter Musiker der sehr sympathisch rüberkommt wenn man so wie ich einmal
die Chance hatte ihm bei einem Meet & Greet in NL über die Schulter schauen zudürfen.
Es lohnt sich seine Musik anzuhören und ihn wenigstens einmal live zu erleben! Hands Up 5 stars!