Neue „Best Of“ von Francine Jordi erschienen
Fragt man Francine Jordi nach der größten Herausforderung ihres bisherigen Lebens, erhält man als Antwort „… die ersten 30 Jahre zu überstehen“, wobei sie mit den Augen zwinkert und lacht. Ein sympathisches und durch und durch ansteckendes Lachen. „Das war natürlich zunächst die Zeit als Teenager, danach der Druck, die Karriere in Gang zu bringen und damit verbunden die hohe Erwartungshaltung von außen. Als ich 30 wurde und dann endlich nicht mehr nur auf meinen Verstand gehört, sondern gelernt habe, auch auf mein Herz zu hören, ist vieles sehr viel einfacher und leichter geworden.“ Und auch heute noch ist es hauptsächlich das Herz, das ihr den Weg zeigt und sich als kluger Ratgeber erwiesen hat. Authentisch zu sein und sich nicht verbiegen zu müssen, ist der Schweizer Sängerin und Moderatorin überaus wichtig.
Aus einem musikalischen Zuhause kommend, stand sie bereits mit zehn Jahren erstmals auf einer Bühne und spürte nicht erst von diesem Moment an, dass Musik unwiderruflich zu ihrem Leben dazugehören würde – auch wenn es noch einige Zeit dauern sollte, bis ihr klar war, dass der Beruf als Sängerin ihr Weg sein könnte und würde – ein Beruf, den sie nach eigener Aussage „… unglaublich gern macht.“ Trotz der ersten 30 unruhigen Jahre und auch der ein oder anderen Herausforderung in der darauffolgenden Zeit findet Francine Jordi, dass sie vom Leben immer reich beschenkt wurde. Tiefe Dankbarkeit vor allem für die kleinen Dinge und Glücksmomente im Leben sind es, die sie leicht und lebensfroh durch ihr Leben tragen. Dabei gibt es natürlich auch schwierige Augenblicke – doch davon möchte sich Francine nicht entmutigen lassen. Vielmehr ist sie davon überzeugt, dass es in wirklich jeder Krise, etwas Gutes zu entdecken gibt. Vielleicht ist es genau diese Sicht auf das Leben, das der charismatischen Entertainerin eine beeindruckende Karriere bescherte: Mit damals gerade 21 Jahren gewann die mehrfache Gold- und Platin-Künstlerin 1998 den Grand Prix der Volksmusik, vertrat 2002 die Schweiz beim Eurovision Song Contest, veröffentlichte bislang insgesamt 14 Alben und wurde mit einer ganzen Reihe begehrter Musikpreise ausgezeichnet. Seit 2015 flimmert Francine Jordi unter anderem an der Seite von Jörg Pilawa als Moderatorin der Eurovisions „Silvestershow“ von ARD, ORF und SRF über den Bildschirm und verzaubert eine immer größer werdende Fangemeinde mit ihrer positiven Ausstrahlung und puren Lebensfreude.
Zeit, einmal innezuhalten und Revue passieren zu lassen – dafür hat der Publikumsliebling, der in diesem Jahr ihren 44. Geburtstag feiert, ihre schönsten und erfolgreichsten Songs unter dem Titel „Herzfarben – Meine Best Of“ (VÖ: 13. August 2021) zusammengestellt. Dabei ist der Name Programm und spiegelt zum einen ihre Offenheit und Neugier, zum anderen Facettenreichtum und Vielseitigkeit wider. Und auch wenn die nach wie vor in der Schweiz lebende Sängerin keinerlei Berührungsängste mit den unterschiedlichsten Musikgenres kennt, fühlt sie eines ganz stark: „Schlager ist meine Heimat. Und auch wenn es sich im Laufe der Jahre vielleicht etwas verändert oder weiterentwickelt hat, ist es trotzdem genau das, was ich liebe“, sagt sie. „Dabei ist es gar nicht so einfach, einen guten Schlager zu schreiben. Die richtigen Worte zu finden, die die Menschen berühren und die jeder mitsingen kann.“ Und doch veröffentlicht Francine im Laufe ihrer erfolgreichen Karriere einen Hit nach dem anderen: Angefangen bei den Klassikern „Das Feuer der Sehnsucht“ „Tanz, Alexis, tanz“, „Träne“, oder „Tu’s doch tu’s“ aus den Anfangsjahren über die nachfolgenden Hits „Paradies“, „Gegen Dich“ und natürlich „Du fühlst Dich so nach Liebe an“ bis hin zu den späteren Songs „Da geht noch mehr“, „Ich gehe durch die Hölle für dich“, „Romeo und Julia“ oder auch „Mon Chéri“, die neben anderen auf der insgesamt 22 Songs umfassenden Hit-Kollektion nicht fehlen dürfen.
Darüber hinaus findet man auch ganz besondere Perlen aus Francine Jordis musikalisch bewegter Vergangenheit, die stellvertretend für all die außergewöhnlichen Kollaborationen mit beeindruckenden Musiker-Kollegen stehen. So repräsentiert „The Lady Is A Tramp“ mit der SWR Big Band ihren Ausflug in die Welt des Swings, ist das Duett „Proud Mary“ mit Stefanie Heinzmann ein kostbares Erinnerungsstück an die außergewöhnlich emotionale und intensive gemeinsame Zeit bei der 2020er Ausgabe von „Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert“. Und viele Fans dürften es natürlich kennen, das Duett „Und wenn ich abends einschlaf`“ mit Nino de Angelo – ein absolutes Highlight aus dem Jahr 2004 genauso wie „Heicho“ mit der Gruppe Heimweh oder „Ob der Himmel weint“ mit Gilbert, die in den letzten Jahren zu Charterfolgen wurden.
Doch “Herzfarben“ vereint nicht nur unvergessliche Höhepunkte der Vergangenheit, sondern bietet uns mit einer Handvoll brandneuer Songs einen kleinen Blick in die Gegenwart und Zukunft, denn es wäre das größte Geschenk für die Sängerin und Entertainerin, wenn sie auch zukünftig ihren Fans mit ihrer Musik Hoffnung, Freude oder auch Trost spenden kann. „Wenn die Menschen zu mir kommen und sagen, meine Musik habe sie durch eine schwierige Zeit hindurch begleitet und wenn du mit deiner Art die Menschen berühren kannst – was gibt es für ein größeres Kompliment?“
Den Auftakt zum neuen Repertoire macht eine Coverversion des 80er Jahre Klassikers „Voyage Voyage“, der auch Francine Jordis neue Single-Veröffentlichung sein wird. Mit ihrer einzigartigen Stimme schafft sie es scheinbar ganz mühelos, dem Song ihren charakteristischen Stempel aufzudrücken, ohne etwas von dem Charme des internationalen Nummer 1-Hits aus Frankreich zu verlieren. Die moderne Produktion und der treibende Beat verpassen dem Song ein modernes Gewand und einen gehörigen Frischekick.
Vervollständigt wird das Best Of Album von ein paar weiteren bislang unveröffentlichten Songs, von denen einige – wie viele ihrer Lieder – in enger Zusammenarbeit mit Tommy Mustac entstanden, der gemeinsam mit der Texterin Anita Kollmann und Hannes Wallner auch die deutsche Version von „Voyage Voyage“ (VÖ: März 2021)verantwortet. Dabei ist es Francine Jordi nicht immer wichtig, dass die Songs, die sie interpretiert ausschließlich aus ihrer eigenen Feder stammen – wichtig ist nur, dass sie ihr Herz berühren, sich stimmig für sie anfühlen: „Auch für mein eigenes Hörvergnügen – es muss einfach gute Musik sein. Da ist es ganz gleich, welches Genre oder musikalische Farbe es ist – ob Pop, Rock, Jazz oder eben Schlager – ich bin ja selbst unglaublich farbig und bunt – ich mag einfach alle Farben. Es muss gut gemacht sein, dann macht es auch wirklich Spaß.“
Da war es wieder, das Herz. Ein Herz, das voller Leidenschaft für die Musik schlägt, aber auch ein Herz, das sich für Menschen, die es weniger gut im Leben getroffen haben, engagiert. Ob es ihre Besuche in SOS Kinderdörfern in aller Welt sind oder lokale Benefizkonzerte, die sie regelmäßig veranstaltet – Francine Jordi möchte die Welt an ihrem eigenen Glück teilhaben lassen. Und Musik ist ihre Art, diesem tief in ihrem Herzen verwurzelten Bedürfnis Ausdruck zu verleihen.