Grantchester – Staffel 3
In der neuen Grantchester Staffel lösen der Geistliche Sidney Chambers und Detective Inspector Geordie Keating erneut sechs spannende Kriminalfälle rund um das beschauliche Örtchen Grantchester.
Doch obgleich der spannenden Fälle, geraten die privaten Umstände der Hauptfiguren im Laufe der Staffel mehr und mehr in den Vordergrund. Denn beide entfernen sich aufgrund ihrer Emotionen von ihren jeweiligen eigenen Werten. Der eine, der sich in den Dienst der Kirche mit den dazugehörigen Konsequenzen stellen muss, fühlt sich unaufhaltbar zu den weltlichen Dingen und vor allem der Liebe zu seiner langjährigen Freundin Amanda Hopkins hingezogen. Der andere, verheirateter Familienvater erliegt zunehmend dem Duft des Verbotenen aus den eigenen Reihen der Polizei.
Seitens der Produzenten der Serie hat man es sehr gut verstanden, das Private mit dem Beruflichen zu kombinieren und beide Handlungsstränge ineinander zu verweben. Das hebt die dritte Staffel der „Grantchester“ Serie im Vergleich zu den vorherigen etwas ab, tut der Serie als solches aber sehr gut. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass durch diese persönlichen Entwicklungen, den Geistlichen Sidney Chambers betreffend, der erneut hervorragend von James Norton gespielt wird, dessen Ausscheiden im Laufe der vierten Staffel der Serie schon jetzt vorbereitet wird.
Ansonsten liefern die sechs Fälle wieder wunderbare nostalgische Unterhaltung, mit viel Charme und Menschlichkeit versehen. Tolle Landschaftsaufnahmen und eine hervorragende britische Kulisse spiegeln den Geist der 1950er Jahre eindrucksvoll und auf gewisse Weise verzaubernd wider.
„Grantchester“ entführt den Zuschauer aus der Gegenwart in eine Zeit, in der die zwischenmenschlichen Werte noch einen anderen Stellenwert hatten, aber zu der auch das Verbrechen nicht geschlafen hat. Und neben den sechs Episoden der Staffel 3 gibt es dann noch ein knapp 25 minütiges Special in Form eines „Making Of“ Blickes hinter die Kulissen.