Zweites Yellow Days Album erschienen

Yellow Days ist ein Projekt über die Jugend – jene komischen Zeiten, in denen dein Platz in der Welt ziemlich gesichert, aber noch wenig verstanden ist, in denen Drogen und Liebe und Ängste und Möglichkeiten zu einem schweißig-süßen Dunst verschmelzen und man nur noch schnüffeln und weitermachen kann, bis Klarheit eintritt. Yellow Days ist auch George van den Broek, ein junger Mann mit einer alten Seele und einer passenden Stimme. Seine Musik scheint passenderweise sowohl zu seiner Zeit als auch einer ganz anderen zu gehören: eine wirre Mischung aus Soul, Blues, Psych und Groove. Wobei er, um ehrlich zu sein, das Zeug im Gartenschuppen seiner Eltern in einem südenglischen Vorort schreibt, wenn er nicht gerade in Kalifornien ist und mit einer Reihe ähnlich talentierter Musiker zusammenarbeitet. Als Autodidakt, Multiinstrumentalist und Auteur, hat George nie in eine bestimmte Schublade gepasst. Seinen Stil, der funky-soulful Retro-Coolness mit Texten über das Elend der Moderne und psychische Erkrankungen verknüpft, nennt er selbst „upbeat existential millennial crisis music“.

Yellow Days hat erstmals 2016 mit der EP “Harmless Melodies” auf sich aufmerksam gemacht – einem bis auf die Knochen gehenden Set von Lo-Fi-Perlen, bei dem der 16-jährige George seine rauchgetränkten Stimmbänder zum Einsatz brachte und aus erster Hand Geschichten über Herzschmerz, Hoffnung und Depressionen erzählte – „Gap in the Clouds“ beispielsweise, in dem es um die Überwindung der Depression geht, war rührend genug, um einen Trailer für die zweite Staffel von “Atlanta” zu vertonen. Als sich der Staub legte, trübte er das Wasser mit der Sammlung “Is Everything Okay in Your World?” wieder auf, mit einem Eröffnungstrack namens „A Bag of Dutch“, einem psychedelischen Trompetensolo und einem Sample von Alan Watts, der darüber diskutiert, wie man ekstatischer leben kann. Das Gefühl war so etwas wie ein Blues-Sänger auf Acid – produziert von einem Collagisten – der gleichermaßen in Ray Charles und Mac DeMarco verliebt war. Seitdem hat er uns mit Singles geteast: „How Can I Love You“ mit dem Schwung von Toro y Sinatra, dem luftigen, aber skeptischen „What’s It All For“, „Just When“, koproduziert von Nate Fox (Chance the Rapper), und „It’s Real Love“, geschrieben zusammen mit John Carroll Kirby (Solange).

„Ich versuche, meine ganz eigene Art von ironischer Dance-Music zu prägen“, erklärt er. „Musik voller deprimierender Wahrheiten über das Gefühl der Distanziertheit von Freunden, oder die Befürchtung, dass nichts von Wert ist“. Unüberhörbar hat er sich in jüngster Vergangenheit mit der Musik der Siebzigerjahre beschäftigt, insbesondere mit den Werken der Fusion-Ära von Herbie Hancock und Quincy Jones, den funkigeren Phasen von Marvin Gaye und Curtis Mayfield sowie den Keyboard-Zaubereien von Don Blackman und Weldon Irvine. Nicht selten blieb er im Rahmen seiner popkulturellen Recherche bis 5 Uhr morgens bei YouTube hängen, wo er alte „Soul Train“-Shows anschaute und seinen Falsett-Gesang übte.

Trotz seiner unberechenbaren Vorgehensweise ist es nicht schwer zu erkennen, wie George zu Yellow Days wurde. Er wuchs in einer Familie auf, die es liebte, über die Psyche zu diskutieren – der Vater war Psychologe, die Mutter hatte ein paar literarische Abschlüsse – in einem Pendlerdorf eine Stunde außerhalb von London. Er lernte Haslemere als „eine schöne Stadt voller degenerierter Teenager, die Gras rauchten, während ihre Eltern bei der Arbeit waren“ kennen. Doch zuerst, mit 11 Jahren, fand er das Ventil für seine kommende jugendliche Langeweile in der Gitarre, die er zu Weihnachten geschenkt bekam. An diesem Tag brachte ihm sein Bruder bei, „Smoke on the Water“ zu spielen. Am Abend hatte George die Akkorde von Deep Purple zu seinem eigenen Ding umarrangiert. Danach verschwand er stundenlang in seinem Zimmer, dekonstruierte Songs, erfand seine eigenen und durchsuchte das Netz nach mehr Futter. Am meisten zog es ihn zum alten Soul (Charles), zum Blues (Howlin‘ Wolf) und zum Jazz (Billie Holiday), bis er im zarten Alter von 13 Jahren DeMarcos Video „My Kind of Woman“ sah und sich verliebte. George hörte prompt auf, die Musik anderer nachzuspielen und konzentrierte sich auf seine eigene.

Abgesehen von einem kurzen Abstecher mit 14 Jahren als Leadsänger in einer Band mit seinem Bruder und einem 35-jährigen Mann, den sie durch eine Anzeige kennenlernten, erkannte George, dass er lieber allein Musik machen wollte, also tat er es. Er wusste, was er hören wollte, und er lernte, es zu spielen – Bass, Schlagzeug, Keys usw. Mit 16 erzählten ihm ein paar Schulfreunde von Logic, und das veränderte seine Welt. Er veröffentlichte diese EP, “Harmless Melodies” – auf der er Gitarre und alles andere in seinen Laptop in seinem Schlafzimmer einspielte – und dann brach er die Schule ab. Er besetzte den Hinterhof-Gartenschuppen als sein Studio und begann, jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Ein Jahr später wurde er beim geliebten London-Label Good Years (Banks, Francis & the Lights) unter Vertrag genommen – seine “Everything” LP begeisterte die Medien und brachte ihm Festival-Slots rund um die Welt, Tourneen durch die USA, Australien und Japan und ausverkaufte Konzerte in den kultigen britischen Clubs Scala, Koko und Electric Brixton.

Die neuen Stücke entstanden in Los Angeles mit einer ganzen Reihe unglaublicher Musiker, Produzenten und Songwriter, darunter Bandkollegen von Raphael Saadiq, Frank Ocean, Weldon Irvine und Kanye West. Georges Vorgehensweise kann man – im allerbesten Sinn – als „oldschool“ bezeichnen: er wählte jeden einzelnen Mitstreiter persönlich aus, suchte die perfekte Studioumgebung und investierte in analoges Vintage-Equipment. Ein Aufwand, der sich angesichts des Ergebnisses mehr als gelohnt hat. „Das ist wirklich meine erste Platte, bei der ich alles rauslassen kann“, sagt er.

Yellow Days ist ein Projekt über die Jugend – jene komischen Zeiten, in denen dein Platz in der Welt ziemlich gesichert, aber noch wenig verstanden ist, in denen Drogen und Liebe und Ängste und Möglichkeiten zu einem schweißig-süßen Dunst verschmelzen und man nur noch schnüffeln und weitermachen kann, bis Klarheit eintritt. Yellow Days ist auch George van den Broek, ein junger Mann mit einer alten Seele und einer passenden Stimme. Seine Musik scheint passenderweise sowohl zu seiner Zeit als auch einer ganz anderen zu gehören: eine wirre Mischung aus Soul, Blues, Psych und Groove. Wobei er, um ehrlich zu sein, das Zeug im Gartenschuppen seiner Eltern in einem südenglischen Vorort schreibt, wenn er nicht gerade in Kalifornien ist und mit einer Reihe ähnlich talentierter Musiker zusammenarbeitet. Als Autodidakt, Multiinstrumentalist und Auteur, hat George nie in eine bestimmte Schublade gepasst. Seinen Stil, der funky-soulful Retro-Coolness mit Texten über das Elend der Moderne und psychische Erkrankungen verknüpft, nennt er selbst „upbeat existential millennial crisis music“.

Yellow Days hat erstmals 2016 mit der EP “Harmless Melodies” auf sich aufmerksam gemacht – einem bis auf die Knochen gehenden Set von Lo-Fi-Perlen, bei dem der 16-jährige George seine rauchgetränkten Stimmbänder zum Einsatz brachte und aus erster Hand Geschichten über Herzschmerz, Hoffnung und Depressionen erzählte – „Gap in the Clouds“ beispielsweise, in dem es um die Überwindung der Depression geht, war rührend genug, um einen Trailer für die zweite Staffel von “Atlanta” zu vertonen. Als sich der Staub legte, trübte er das Wasser mit der Sammlung “Is Everything Okay in Your World?” wieder auf, mit einem Eröffnungstrack namens „A Bag of Dutch“, einem psychedelischen Trompetensolo und einem Sample von Alan Watts, der darüber diskutiert, wie man ekstatischer leben kann. Das Gefühl war so etwas wie ein Blues-Sänger auf Acid – produziert von einem Collagisten – der gleichermaßen in Ray Charles und Mac DeMarco verliebt war. Seitdem hat er uns mit Singles geteast: „How Can I Love You“ mit dem Schwung von Toro y Sinatra, dem luftigen, aber skeptischen „What’s It All For“, „Just When“, koproduziert von Nate Fox (Chance the Rapper), und „It’s Real Love“, geschrieben zusammen mit John Carroll Kirby (Solange).

„Ich versuche, meine ganz eigene Art von ironischer Dance-Music zu prägen“, erklärt er. „Musik voller deprimierender Wahrheiten über das Gefühl der Distanziertheit von Freunden, oder die Befürchtung, dass nichts von Wert ist“. Unüberhörbar hat er sich in jüngster Vergangenheit mit der Musik der Siebzigerjahre beschäftigt, insbesondere mit den Werken der Fusion-Ära von Herbie Hancock und Quincy Jones, den funkigeren Phasen von Marvin Gaye und Curtis Mayfield sowie den Keyboard-Zaubereien von Don Blackman und Weldon Irvine. Nicht selten blieb er im Rahmen seiner popkulturellen Recherche bis 5 Uhr morgens bei YouTube hängen, wo er alte „Soul Train“-Shows anschaute und seinen Falsett-Gesang übte.

Trotz seiner unberechenbaren Vorgehensweise ist es nicht schwer zu erkennen, wie George zu Yellow Days wurde. Er wuchs in einer Familie auf, die es liebte, über die Psyche zu diskutieren – der Vater war Psychologe, die Mutter hatte ein paar literarische Abschlüsse – in einem Pendlerdorf eine Stunde außerhalb von London. Er lernte Haslemere als „eine schöne Stadt voller degenerierter Teenager, die Gras rauchten, während ihre Eltern bei der Arbeit waren“ kennen. Doch zuerst, mit 11 Jahren, fand er das Ventil für seine kommende jugendliche Langeweile in der Gitarre, die er zu Weihnachten geschenkt bekam. An diesem Tag brachte ihm sein Bruder bei, „Smoke on the Water“ zu spielen. Am Abend hatte George die Akkorde von Deep Purple zu seinem eigenen Ding umarrangiert. Danach verschwand er stundenlang in seinem Zimmer, dekonstruierte Songs, erfand seine eigenen und durchsuchte das Netz nach mehr Futter. Am meisten zog es ihn zum alten Soul (Charles), zum Blues (Howlin‘ Wolf) und zum Jazz (Billie Holiday), bis er im zarten Alter von 13 Jahren DeMarcos Video „My Kind of Woman“ sah und sich verliebte. George hörte prompt auf, die Musik anderer nachzuspielen und konzentrierte sich auf seine eigene.

Abgesehen von einem kurzen Abstecher mit 14 Jahren als Leadsänger in einer Band mit seinem Bruder und einem 35-jährigen Mann, den sie durch eine Anzeige kennenlernten, erkannte George, dass er lieber allein Musik machen wollte, also tat er es. Er wusste, was er hören wollte, und er lernte, es zu spielen – Bass, Schlagzeug, Keys usw. Mit 16 erzählten ihm ein paar Schulfreunde von Logic, und das veränderte seine Welt. Er veröffentlichte diese EP, “Harmless Melodies” – auf der er Gitarre und alles andere in seinen Laptop in seinem Schlafzimmer einspielte – und dann brach er die Schule ab. Er besetzte den Hinterhof-Gartenschuppen als sein Studio und begann, jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Ein Jahr später wurde er beim geliebten London-Label Good Years (Banks, Francis & the Lights) unter Vertrag genommen – seine “Everything” LP begeisterte die Medien und brachte ihm Festival-Slots rund um die Welt, Tourneen durch die USA, Australien und Japan und ausverkaufte Konzerte in den kultigen britischen Clubs Scala, Koko und Electric Brixton.

Die neuen Stücke entstanden in Los Angeles mit einer ganzen Reihe unglaublicher Musiker, Produzenten und Songwriter, darunter Bandkollegen von Raphael Saadiq, Frank Ocean, Weldon Irvine und Kanye West. Georges Vorgehensweise kann man – im allerbesten Sinn – als „oldschool“ bezeichnen: er wählte jeden einzelnen Mitstreiter persönlich aus, suchte die perfekte Studioumgebung und investierte in analoges Vintage-Equipment. Ein Aufwand, der sich angesichts des Ergebnisses mehr als gelohnt hat. „Das ist wirklich meine erste Platte, bei der ich alles rauslassen kann“, sagt er.

Yellow Days ist nach wie vor ein Projekt über die Jugend. Georges Werdegang, der in sehr jungem Alter begann, war eine Art musikalisches Ventil während seiner Teenagerjahre und des Erwachsenwerdens. „A Day in a Yellow Beat“ ist der bisherige Höhepunkt dieses Prozesses; ein „coming-of-age“-Moment, in dem er eine Fülle von Emotionen in eine Vision einbringt, die weit über seinen Gartenschuppen hinaus auf die globale Bühne reicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert