Die Coronaboyz veröffentlichen Single
Nein, stop!
Dies ist kein weiterer ausgelutschter Lockdown-Jammer-Song. Vielmehr ist „Lockdown-Time“ eine Abrechnung mit der gegenwärtigen Gesellschaft, in dem textlich die ethische Verfahrenheit und Dekadenz der Menschen beschrieben wird. Dass es zufällig nun während der mehrfachen Lockdowns auch immer mehr an den Tag kommt, sprich, das Fass zum Überlaufen bringt, ist das Thema des treibend daherrockenden Liedes.
Die Coronaboys, geboren zu Covid-19-Zeiten, verarbeiten gesellschaftliche Missstände und prangern sie auf textlich clevere, ironische Art an. Ob es die übertrieben großen TV-Geräte sind, der bequeme Essens-Liefer-Service um die Ecke oder auch das TV-Sucht-Verhalten im Bann von Serien und Serienanbietern: alles wird thematisiert.
Die Coronaboys nehmen kein Blatt vor den Mund und kreieren Musik in bester Ärzte/Hosen-Manier, natürlich immer mit genug eigener Note und textlich humorvoll bis teils sarkastisch.
Deutsch als Stilmittel wird hier fürwahr perfekt in Töne gesetzt – und toppt die bereits für mediale Aufmerksamkeit sorgende erste Single „Nicht heute, morgen“ nochmals um einige Level.
Die Coronaboys beweisen, dass der zweite Blick – nicht nur auf einen Musik-Titel – immer lohnenswert ist und Dinge erkennbar werden, die vielleicht beim ersten (Zu)Hördurchgang anders anmuten. Scharfsinniges Texten und Musizieren finden hier Vereinigung und bieten Hör- und Zuhörstoff für Fans intelligenter, deutschsprachiger Rockmusik. „Lockdown-Time“ eignet sich sicherlich perfekt dafür, endlich wieder eine spannende Band zu entdecken und serialem Einheitsbrei zu entfliehen – genau wie im aktuellen Song ironisch beschrieben.