Daniel Benyamin veröffentlicht sein erstes Soloalbum

Vier Jahre lang hat der ehemalige Sänger von SEA + AIR an seinem Solo-Debütalbum gefeilt. Im Stillstand der Krise fand Daniel Benyamin aller Existenzangst zum Trotz Inspiration – So gelang es ihm sich, losgelöst von jeglichem Druck von außen, seiner eigenen Neuerfindung und der Fertigstellung von Eral Fun zu widmen.

Entstehen konnte das erste Album einer Pentalogie über sich anziehende, gegensätzliche menschliche Zustände. In elf Bildern liefern sich Leichtigkeit und Melancholie ein Gefecht, in dessen Eifer die Dissonanz zwischen Spaß und Verlust, Freude und Tod behandelt und mit neu gefundener emotionaler Wucht und Tiefe vorgetragen werden, sich die Zuhörenden verlieren und zugleich das Gefecht gewinnen können.

Die multiinstrumentale Spielfreude und das epochale Songwriting, mit denen er Indie-Hits wie Do Animals Cry? oder The Heart Of The Rainbow schrieb, entwickelt Daniel Benyamin hier konsequent weiter, anspruchsvoll und eingängig zugleich. Mit Old School-Keyboardklängen, atmosphärischen Gitarren, futuristischem Schlagzeugspiel und der Klarheit und Vielschichtigkeit seines Gesangs öffnet er ein neues Kapitel – Nach Ghost Pop war es an der Zeit, sich wieder ein eigenes Genre auszudenken: Inspiriert von den Naive Artists Anfang des letzten Jahrhunderts nennt er es Naive Music.

https://youtu.be/JPCzs8LOTsQ

Inhaltlich ist Eral Fun eine Sammlung von Kurzgeschichten über Tabus rund um den Tod. Diese gehören schon seit dem ersten Lied, das er mit 11 Jahren in naivem Schulenglisch schrieb, zu Daniel Benyamin und so war es an der Zeit, dem Thema ein ganzes Album zu widmen. Es gibt Raum für verschiedene Blickwinkel, verschiedene Arten von Tod: Eine Mutter, die geht. Das Ende einer Beziehung. Lachen am Abgrund. Jemandem den Tod wünschen. Trauer. Ein Kriminalfall in der Familie. Orte, die zusammenstürzen. Froh zu sein, überlebt zu haben. Raum für Dinge, über die eben niemand gerne spricht und eine Perspektive: Spaß haben an der Vergänglichkeit, dass Tod immer auch Veränderung und ein Ende immer auch einen Neuanfang bringt.

„Eral Fun markiert eine verrückte Zeit in meinem Leben“, sagt er. „Die Songs verarbeiten extreme Erfahrungen der letzten Jahre, vermischt mit meiner Neugier auf Tabus und dem Spaß daran, herauszufinden, wo der Gestank herkommt. Ist es verwunderlich, dass daraus das fröhlichste Album wurde, das ich bisher gemacht habe?“

In Zeiten des Wandels wird es Kunstwerke wie dieses brauchen, die aus der Not heraus Inspiration schöpfen. Rückkehr zum Fortschritt. Kein Kreis der sich schließt, sondern eine Aufwärtsspirale, die sich in die nächste Runde schraubt.

Und ja, der Titel ist ein Wortspiel. Zu einfach, um einfach so draufzukommen.

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