Beth Hart – War in my Mind

In Ihrer nunmehr 26-jährigen Karriere ist dieses 10. Album (neben 3 weiteren Kollaborationen mit Joe Bonamassa) sicherlich ihr persönlichstes Werk, bei dem sie die Höhen und Tiefen ihres bisherigen Lebens offenbart und verarbeitet. Da Beth Hart viel von der dunklen Seite des Lebens zu erzählen hat, besteht der überwiegende Teil der Tracks aus gefühlvollen Balladen.

Die ergreifendste dieser Balladen ist der Track „Sister Dear“ in der sie den für sie besonders schmerzlichen Verlust Ihrer Schwester Sharon besingt. Der Song beginnt mit einem Klavierintro in die ihre in diesem Song fast schon zerbrechliche Stimme einmündet. Das feine Timbre nimmt den Zuhörer so in seinen Bann, dass er die immer noch währende Traurigkeit Beth Hart’s nahezu selbst erfahren kann.

Auch in der Jazz-Ballade „Without Words in a Way“ steht ihre wandlungsfähige Stimme im Vordergrund. Getragen von einem abgrundtiefen Bass singt sie diesmal mit ihrer festen, dunklen Stimme über den Kampf einer Frau um die unerfüllte Liebe zu ihrem Auserwählten.
Mit „Let it Grow“ hat Beth Hart eine gospelartige Hymne geschrieben. Die Spannung dieses Songs entsteht aus dem Dialog ihrer Stimme mit einem wunderbar in Szene gesetzten Gospelchor, wodurch dem Song eine sakrale Atmosphäre verliehen wird.

Aber nicht nur die Balladen dieses Albums machen den Reiz aus. Mit „Sugar Shack“ hat sie einen tanzbaren Song in Anlehnung an den Stil der End-70er Disco Ära geschaffen, ohne sich dabei vergangenen Klischees zu bedienen.

„War in my Mind“ ist im Vergleich zu den sonstigen Alben der Künstlerin ein eher ruhiges Werk, in dem sie ihre unglaubliche Variationsbreite und Stimmgewaltigkeit darstellen kann. Der Fan von ungeschminkten, direkten und variationsreichen Frauenstimmen kommt bei diesem Album auf jeden Fall auf seine Kosten.

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