Jan Costin Wagner – Sommer bei Nacht

Mit seinem neuen Roman „Sommer bei Nacht“ beleuchtet Autor Jan Costin Wagner das Thema Kindesentführung. Die Geschichte beginnt in einem normalen Szenario, nämlich auf einem Flohmarkt, auf dem ein kleiner Junge plötzlich verschwindet. Daraufhin nimmt die Polizei unmittelbar die Ermittlungen auf und ein Rennen mit der Zeit beginnt.

Jan Costin Wagner hat bei diesem Roman einen – für neue Leser seiner Bücher – sehr ungewöhnlichen Schreibstil. Der Autor bildet kurze Sätze und schildert Geschehens- und Gedankenabläufe oftmals staccato-mäßig in einem Satz. Dadurch gewinnt der Roman phasenweise an interessantem Tempo, aber oftmals fragt man sich als Leser, ob der Satz, den man da gerade gelesen hat, nicht eigentlich noch weitergehen müsste.

Der Schriftsteller schreibt den Roman zudem wie ein Drehbuch für eine Verfilmung. Jedes Kapitel – und sei es noch so kurz – schildert den Ablauf, das Geschehen, aus der Sicht einer beteiligten Person. Das gleicht den Schnitten und Zeitsprüngen bei Verfilmungen. Ein interessantes Stilmittel, das allerdings häufiger auch mal mehr irritiert als eine transparenten Orientierung des Lesers im Geschehen fördert.

Die Geschichte an sich ist gut umgesetzt und auf ihre Art spannend. Allerdings steht und fällt bei “Sommer bei Nacht” vieles mit dem Schreibstil des Autoren. Wenn man diesen als Leser für sich gut adaptieren kann, dann wird das Buch eine unterhaltsame und auch inhaltlich kurzweilige Faszination auf den Leser ausüben.

Ist die Art und Weise des Schreibens des Autoren nichts für den Leser, dann dürfte die Herausforderung, den inhaltlich spannenden und subtil belastenden Roman bis zum Ende zu lesen. Und so gibt es bei Jan Costin Wagner in punkto Meinung zu „Sommer bei Nacht“ nur ganz oder gar nicht.

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