Víkingur Ólafsson präsentiert sein drittes Soloalbum
Nach dem grandiosen, weltweiten Erfolg seines preisgekrönten Bach-Albums veröffentlicht der gefeierte isländische Pianist Víkingur Ólafsson sein drittes Soloalbum „Debussy · Rameau“ (Album-VÖ: 27.03.20) für die Deutsche Grammophon. Das Album präsentiert Klavierwerke von zwei der größten französischen Komponisten, die beide die Musik revolutionierten, und erkundet ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Die bahnbrechende neue Einspielung folgt auf Ólafssons eindrucksvolle Alben „Philip Glass Piano Works“ und „Johann Sebastian Bach“.
Rameaus einfallsreiche, bemerkenswert vielfältige Werke werden heute nur selten auf modernen Instrumenten aufgeführt oder eingespielt. Ólafsson entdeckte die Klaviermusik des großen Barockkomponisten während seines Studiums in New York dank Emils Gilels’ Aufnahme von „Le Rappel des oiseaux“ für die Deutsche Grammophon. »Ich war sofort fasziniert von dieser Musik und davon, wie hervorragend sie mit ihrer Schichtstruktur, ihrem Licht und Schatten, für moderne Klaviere geeignet ist – zumindest in Gilels’ erhabener Interpretation«, erinnert sich der Pianist. Sein Wunsch, diese Wunderwelt auch anderen mitzuteilen, bewegte ihn dazu, ein Zwischenspiel aus Rameaus Oper „Les Boréades“ für modernes Klavier zu transkribieren. Das atemberaubende, „The Arts and the Hours“ betitelte Ergebnis wird samt einem Musikvideo als dritter Ausschnitt aus dem neuen Album erscheinen – nach der ersten Single „Les Tendres Plaintes“, einem Juwel aus Rameaus „Pièces de clavecin“ , und Debussys „La Fille aux Cheveux de Lin“ (soeben veröffentlicht).
Ólafssons musikalische Entdeckungsreise offenbarte ihm die perfekte Verbindung von »Freiheit und Disziplin«, die Rameaus Klavierwerke auszeichnet – Eigenschaften, die der Pianist auch in Debussys Klaviermusik sieht. »Als ungewöhnliche Erneuerer von Harmonik und Form, die über ein einzigartiges Farbgehör und einen ausgeprägten Sinn für das Theatralische verfügten, verfassten beide Komponisten eine Musik, die mehr Sinne einbezieht als nur das Gehör«, kommentiert er. »Und beide hatten Freude daran, ihre Kompositionen mit Titeln zu versehen, die die Fantasie anregen – wobei die Werke von reiner Programmmusik bis zu vollständig abstrakter Musik reichen. Das alles erklärt, auf welche Weise die Stücke auf dem vorliegenden Album ausgewählt und zusammengestellt wurden. Wie in früheren Alben habe ich mich dabei jedoch eher von der Musik selber leiten lassen als von irgendeiner starren Ideologie.«
Das Album beginnt mit Debussys selten aufgeführter „La Damoiselle élue“, einem Werk, das sich in einem Raum zwischen Leben und Tod bewegt: ein Dialog zwischen jenen, die sich nicht unterhalten können. Das Stück ist ein passender Ausgangspunkt für dieses Gespräch zwischen zwei großen Komponisten – der perfekte Auftakt zu einem bemerkenswerten neuen Album.