Neue EP von The Day erschienen
Soon I Will Forget: Ein herzliches Wiedersehen. Diese eine Umarmung nach langer Zeit. Ein Kreis der sich schließt.
Das niederländisch-deutsche Duo THE DAY spielt im Juni dieses Jahres ein emotionales Stream-Konzert in komplettem Set-up, nachdem sie sich Corona-bedingt lange nicht einmal treffen konnten. Ist es so oder so schon mit einigen Hürden verbunden, eine internationale Band am Laufen zu halten, so ist es seit diesem Frühjahr eine echte Herausforderung geworden. Laura Loeters aus Utrecht, gerade erst nach Antwerpen gezogen, und Gregor Sonnenberg in Hamburg sitzen in ihren Städten im Lockdown und versuchen, mit ihrer jeweiligen Situation umzugehen. Und so widersprüchlich und frustrierend es ist, unter den neuen Bedingungen den Alltag zu organisieren, so potenziert es sich noch einmal über die Ländergrenzen hinweg für die gemeinsame Band.
Konzerte fallen aus, die fragile gemeinsame Infrastruktur bricht weg, so weit so bekannt und aktuelle Realität für so viele Musiker*innen. Und nun erhalten The Day im Juni die Möglichkeit, in der retro-modernen Kulisse der Pauluskirche in Mülheim ein Streamkonzert zu spielen. Als volle Band, in voller Lautstärke, ohne Einschränkungen, ohne Kompromiss. Ein berührendes Konzert voller Erleichterung, voll von positiver Energie und diesem besonderen Zauber innerhalb einer Band, die sich selbst genügt. Die gegenseitige Bestätigung für die Musik und die gemeinsame Arbeit daran.
Vier Stücke des Konzertes sind nun auf dieser EP versammelt: „Soon I Will Forget“ zeigt die Band mit einem schrofferen und weniger gezügelten Sound. Als interessanter Kontrast zum verträumten und fein ausformulierten Klang ihres Debüt-Albums „Midnight Parade“ stellt die EP zugleich den Abschluss der Reise dar, auf die The Day sich mit diesem Album begeben haben.
The Day haben bisher zwei sehr schöne EPs in Eigenregie aufgenommen, und Anfang 2019 das Album „Midnight Parade veröffentlicht. Sie waren seitdem unentwegt unterwegs, haben für Kate Tempest eröffnet oder waren mit Turnover auf Tour. Ganz nebenbei haben sie eine Reihe geschmackvoller Coverversionen begonnen, und arbeiten so wie so weiter an der Formulierung ihrer eigenen Version zurückgenommener, melancholischer Popmusik: Die Stücke von The Day sind intim ohne sich aufzudrängen und erzählen mit von innen kommender Ruhe.