Stereoact – #Schlager

Stereoact legen nach diversen Remix-Arbeiten für die unterschiedlichsten Künstler des Schlagergenres nun ihr neues Album vor. Doch diese Beschreibung muss eigentlich relativiert werden. Denn zum einen sind unter den 13 Tracks alleine schon acht, die Stereoact einfach nur musikalisch tanzbar neu unterlegt haben.

Und bei den anderen fünf Titeln handelt es sich um Coverversionen alter Schlager- bzw. Deutschpop-Klassiker, die Stereoact selbst mithilfe von GastsängerInnen nachsingen. Dazu kommt dann ebenfalls noch, dass die Albumbezeichnung mit „#Schlager“ auch nur die halbe Wahrheit ist. Denn die Songs, die im Original von Künstlern wie Pur, Klaus Lage oder auch Nena stammen, haben mit dem Schlagergenre mal so überhaupt nichts gemein.

Letztlich ist das Stereoact Album ein simples Dance-Album – Beats im Stile der 1990er Jahre geben hier vielen bekannten Songs, die in ihren erfolgreichen Schlagerversionen von Künstlern wie Vicky Leandros, Karel Gott, Nicole, Nino de Angelo oder auch Ireen Sheer gesungen wurden, ein neues Korsett. Allerdings fehlt es hier oftmals an Innovation, da viele Songs schlichtweg ein wenig plump arrangiert worden sind. Die Beats stehen zu deutlich im Vordergrund und die Melodien und Stimmungen der jeweiligen Titel bleiben so häufiger auf der Strecke.

Man kann sehr gut mal ein Stück zwischendurch auf einer Party hören und danach tanzen. Wenn man aber das ganze Album in eins durchhören möchte, wird der „#Schlager“ Marathon zu einer gewissen Herausforderung. Es ist außerdem schon auf eine gewisse Weise bemerkenswert, wer für diese Art der Neuinterpretation so alles seine Einwilligung gegeben hat.

Wer Dancebeats in Dauerschleife gerne mag, der wird das neue Stereoact Album sicherlich mögen und sich an den neugestalteten Titeln sicherlich erfreuen. Alle anderen dürften sich auch mit mal einer Stereoact Version zwischendurch zufrieden geben wollen.

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