Florian Paul & die Kapelle der letzten Hoffnung sind mit neuem Album zurück
Über zwei Jahre hat Florian Paul an seinem zweiten Studioalbum „Auf Sand gebaut“ gearbeitet – jetzt ist es endlich da. Zusammen mit seiner „Kapelle der letzten Hoffnung“ veröffentlicht er zehn neue Songs, die einen tief gehenden Einblick geben in das aktuelle Lebensgefühl der Generation Y, die in Zeiten nicht enden wollender globaler Krisen versucht, ihre ganz persönlichen Herausforderungen zu meistern.
„Nur du und ich in einer heilen Welt, die um uns auseinander fällt“ heißt es im ersten Song des Albums, und diese Zustandsbeschreibung zieht sich auch durch die folgenden Texte. Mit klarem Blick und scharfen Worten schaut der Sänger auf sich selbst und die seltsame Zeit, in der er lebt.
Auf einen immer fragwürdigeren Hedonismus, die eigene Verunsicherung und ein gesellschaftliches System, das sich zunehmend selbst abschafft. Doch trotz all der Nachdenklichkeit hört man niemals Verbitterung oder Resignation – im Gegenteil. In vielen Songs wird vor allem eine klarer Wunsch nach Veränderung formuliert, wild, tanzbar und voll bitterböser Melancholie. Da will sich jemand offenbar noch nicht zufrieden geben mit dem selbst beschworenen Weltuntergang, das ist spannend, macht aber auch Spaß einfach beim Zuhören.
Mit einer beindruckenden musikalischen Bandbreite kreiert Florian Paul mit seiner Band einen neuen, deutschen Popentwurf irgendwo zwischen „Element of Crime“, „Faber“ und „Babylon Berlin“. Immer wieder dehnt sich der Sound mit wuchtigen Bläsern auf Cinemascope und verrät, dass die Band zum Großteil aus Filmkomponisten besteht.
Deswegen ist es auch nur logisch, dass der junge Sänger parallel zur Entstehung der Songs noch einen zum Album gehörenden Musikfilm gedreht hat. Der mit Elisa Schlott, Oliver Stokowski und Paul Lux prominent besetzte Kurzfilm wird in voller Länge erst ab September zu sehen sein, doch im bereits veröffentlichten Musikvideo zur Single „Heile Welt“ bekommt man einen ersten Einblick in die bunte, an „Wes Anderson“ erinnernde Ästhetik, die das Publikum dort erwartet.
„Auf Sand gebaut“ ist ein Gesamtkunstwerk, das gut tut in Zeiten von immer belangloseren Deutschpop- Singles. Alles ist Konzept, greift schlüssig ineinander und ist trotzdem wild und voll anarchischer Kreativität. Man spürt: diese Musik hat etwas zu sagen – und will gehört werden.