Alphaville legen „Sounds Like A Melodie“ symphonisch neu auf
Als zweite Single-Auskopplung aus dem neuen Alphaville-Album „Eternally Yours“, das Marian Gold zusammen mit den Arrangeuren Max Knoth und Christian Lohr sowie dem Filmorchester Babelsberg aufgenommen hat, erschien gerade am 10. Juni 2022 „Sounds Like a Melody“.
Als Ergebnis eines besonderen Miteinanders kann nicht nur das neue Alphaville-Album im Ganzen bezeichnet werden. Die Parallelen zwischen dem Großprojekt und seinen elementaren Zahnrädern sind unübersehbar. Besonders deutlich wird dies in „Sounds like a Melody“, einem Song, den Gold und seine Mitstreiter genau 4 Monate vor der Veröffentlichung von „Neuromancer“ von William Gibson im Juli 1984 geschrieben haben. Ein erstaunlicher Zufall, wenn man bedenkt, dass der Song von dem Virtual-Reality-Abenteuer zweier junger Liebender handelt, die sich in das Hitchcock-Universum des Films „Über den Dächern von Nizza“ beamen. Die Musik selbst bietet einen träumerischen Blick hinter den Vorhang und den Tanz gegensätzlicher Gemeinsamkeiten. Orchester und Alphaville, die schlittschuhfahrenden Tänzer im Musikvideo, Traum und Wirklichkeit, Wunsch und Realität.
Gleichzeitig ist die elegische Orchestrierung von „Sounds Like a Melody“ wie eine Wiederbegegnung mit einem alten Bekannten: dieselbe Stimme, die gleiche Melodie, das bekannte Arrangement, aber ein völlig neuer Klangkörper. Bereits im Original waren gegen Ende des Songs Streicher zu hören, die ihm einen symphonischen Charakter gaben. Sie wurden von Wolfgang Loos arrangiert und von einem Ensemble der Deutschen Oper Berlin unter seinem Dirigat eingespielt.
„Sounds like a Melody“ schloss direkt an den Erfolg von Alphavilles Debüt-Hit „Big in Japan“ aus demselben Jahr 1984 an, wurde in Österreich sogar noch erfolgreicher als sein Vorgänger, mit direkten Top-10-Einstiegen auf dem gesamten Kontinent und in Südafrika. Der Song steht nicht nur hinsichtlich seiner Veröffentlichung in direktem Zusammenhang mit „Big in Japan“ und „Forever Young“ – wie seine beiden Nachbarn bringt er eine ganz eigene Klangfarbe in das legendäre Debütalbum von Alphaville. Als „guilty synth pleasure“ oberster Güte führte er Alphaville 1993 zu einer Goldenen Schallplatte und begleitet die Band seit nunmehr fast vier Jahrzehnten.
Marian Gold: „Wenn ich Lieder von früher singe, dann kennt meine Stimme sie bereits. Ich muss sie ihr nicht abtrotzen, mein Verstand folgt einfach, anstatt zu führen. Es ist ein Prozess, vergleichbar mit automatisiertem Schreiben. Mein Gesang entsteht aus einer unterbewussten Interaktion, unabhängig von irgendwelchen Zwängen oder Zielen des Verstandes. Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund dafür, dass die vergangenen vier Jahrzehnte keine nennenswerten Spuren in meiner Stimme hinterlassen haben.“
Was im fast 40 Jahre alten Original als Beat-getriebene Synthie-Nummer Alphavilles zweiter großer Hit wurde, erhält mit Orchester eine fast drängende Unmittelbarkeit. Die Offbeat-Snare im Alphaville-Sound der 80er wird zum unerbittlichen, niemals endenden Vorwärts der Paradetrommel. Das Grandioso des Orchesters findet seine Klimax mit dem Beginn des letzten Refrains, wie als Erfüllung dessen, was Marian Gold vor vier Jahrzehnten schrieb: „Give me more tragedy, more harmony and fantasy, my dear, and set it alight, just starting that satellite. Set it alight.“
„Eternally Yours“ 2023 live auf der Bühne der großen deutschen Konzerthäuser und Philharmonien:
13.04.23 Essen Philharmonie
14.04.23 Düsseldorf Tonhalle
15.04.23 Kassel Kongress Palais
05.05.23 Frankfurt Alte Oper
19.05.23 Bremen Die Glocke
20.05.23 Hannover Theater am Aegi
27.05.23 Freiburg Konzerthaus
28.05.23 Stuttgart Liederhalle
07.06.23 Leipzig Gewandhaus
11.06.23 Hamburg Laeiszhalle
12.06.23 Berlin Philharmonie
13.06.23 Dresden Kulturpalast
16.06.23 München Isarphilharmonie
17.06.23 Nürnberg Meistersingerhalle
20.06.23 Dortmund Konzerthaus