Jan Costin Wagner – Einer von den Guten

Ähnlich wie bereits bei den beiden ersten Bänden rund um die Figur des zerrissenen und charakterlich gespaltenen Kriminalermittlers Ben Neven, beleuchtet Jan Costin Wagner auch im dritten Band der Reihe wieder ein heikles Thema – und das aus der Sicht unterschiedlicher Perspektiven und Personen.

„Einer von den Guten“ zeigt vor allem die schlechten Seiten in den vermeintlich Guten auf, zeigt emotionale Abgründe, soziale Komplikationen und die oftmals verzweifelte Suche nach den Finden des eigenen Ichs und der dazugehörigen Werte politischen Mitte.

Die beiden im Vordergrund des Romans stehenden Hauptfiguren begegnen sich unter komplett unterschiedlichen Voraussetzungen, haben konträre soziale Verhältnisse und Lebensalter – und haben doch eines gemeinsam: die Suche nach dem Ausweg aus der eigenen, nicht nur emotional unhaltbaren und gesellschaftlich nicht akzeptierten Situation.

„Einer von den Guten“ nimmt den Leser mit auf die Entwicklungen der beiden Figuren, ihre Fehler, äußere Hilfestellungen und soziale Umgebungen. Eine nicht immer leichte Reise hin zu den wahren eigenen und gesellschaftlichen Werten, die oftmals Last, aber auch Befreiung sein können.

Wenngleich der Schreibstil des Autoren nicht der zugänglichste ist und man sich auch an die Satzbildungen, die durchaus auch immer mal wieder auf Fragmente limitiert sind, so nimmt dieser neue Roman von Jan Costin Wegner seine Leser auf eine sehr besondere Weise gefangen.

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