John Grisham – Das Manuskript

Mit „Das Manuskript“ erscheint ein etwas anderer Roman von John Grisham. Wie bereits das 2017 erschienene Buch „Das Original“ so spielt auch „Das Manuskript“ auf der kleinen Insel Camino Island. Inhaltlich geht es um ein scheinbar fertiggestelltes aber nicht auffindbares Manuskript eines Bewohners der Insel, der in seinem früheren Leben Anwalt gewesen ist, bis er dann auf Camino Island das Schreiben begonnen hatte.

Während eines Hurrikans kam der Mann scheinbar ums Leben. Doch als der Buchhändler Bruce Cable und seine Bekannten den Toten sehen, kommt in ihnen immer mehr der Verdacht auf, dass der Mann nicht durch den Hurrikan ums Leben gekommen ist, sondern dass er Opfer eines gezielten Verbrechens wurde. Und das Manuskript seines bislang noch unveröffentlichten Buches scheint einen Hinweis auf die wahren Umstände des Todes des Mannes zu geben. Denn in diesem scheint sich mehr die Realität als eine Fiktion widerzuspiegeln. Bruce Cable macht sich also auf die Suche nach dem Manuskript und damit zeitgleich nach dem Mörder seines Bekannten.

Der neue Roman des amerikanischen Bestsellerautoren kommt sehr langsam in Fahrt. Der Hurrikan Leo, der auf die Insel Camino Island zusteuert, wird sehr detailliert in seinen Verhaltensweisen umschrieben und irgendwie ist diese Umschreibung auf der einen Seite interessant, andererseits nimmt sie dem Buch aber auch im wahrsten Sinne des Wortes den Wind aus den Seiten. Und auch wenn die Einleitung benötigt wird, um den Todesfall anfänglich auf vermeintlich offensichtliche Weise zu erklären, so hätte John Grisham sie besser straffen sollen.

Man muss sich fast durch das halbe Buch durcharbeiten, bis der Roman dann an Fahrt aufnimmt und kurzweiliger und spannender wird. Der Autor verliert sich hier oftmals zu sehr in Details. Vom Schreibstil her bekommt man häufig den Eindruck, als wiederhole sich Grisham in diversen Passagen und beschreibt Situationen und Umstände stets mehrfach, nur mit anderen Worten.

Insgesamt ein durchschnittliches Buch, dem sicherlich mehr Kürze gut getan hätte, das aber als quasi Fortsetzung von „Das Original“ für alle John Grisham Fans dennoch ein Muss ist. Für alle anderen interessierten Leser wird das Lesen von „Das Manuskript“ zu einer Mischung aus Arbeit und Unterhaltung.

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