Soundtrack zum Film „Blackbird“ erschienen
Die subtile und bewegende Musik, die der preisgekrönte britische Komponist und Cellist Peter Gregson zu Roger Michells Blackbird schrieb, ist wie ein Echo der komplexen Emotionen, um die es in diesem Film geht. Von Variety »erstklassig« genannt, erzählt Blackbird von dem Entschluss einer unheilbar kranken Frau, ihr Leben im Kreis ihrer Familie und mit deren Hilfe zu beenden. Doch der Moment des Abschieds verkehrt sich in eine Situation des Streits. Der Soundtrack wird von Deutsche Grammophon am 18. September 2020 zum Filmstart veröffentlicht.
Peter Gregson, den The New Yorker »zur ersten Riege der Musikszene der Gegenwart« zählt, nutzt klare Linien, schlichte Strukturen und markante Melodien in seiner Filmmusik. Aufgenommen wurde sie mit einem 14-köpfigen Ensemble. »Weniger ist mehr«, stellt Gregson fest, »besonders in einem Film mit nur acht Darstellern, der in einem Haus spielt, an einem einzigen Wochenende. In Blackbird gibt es den Wechsel im Ton und in der Stimmung und eine große schauspielerische Leistung.«
Komponisten können in unterschiedlichen Stadien der Filmproduktion tätig werden, erklärte der Musiker anlässlich der Uraufführung von Blackbird beim Toronto International Film Festival im September 2019. Für diesen Film waren die Dreharbeiten bereits beendet. Erst während der Nachproduktion begann ein Teammitglied, Tracks aus Gregsons erfolgreichem DG-Album Recomposed by Peter Gregson: Bach – The Cello Suites zu den Bildern zu spielen.Umgehend wurde Gregson eingeladen, die Musik für den ganzen Film zu komponieren. Es entstand ein nuancenreicher Soundtrack, in den auch einige Stücke aus seinem Recomposed-Album eingewoben sind.
»In Rogers Film geht es darum, was geschehen kann, wenn jemand, der sich entschieden hat, sein Leiden zu beenden, in Konflikte gerät, die es in jeder Familie gibt«, sagt Gregson. »Ich wollte eine Musik schreiben, die den Schmerz aller Beteiligten nachzeichnet, ohne sentimental zu sein. Bach, der so viele seiner Kinder in ganz frühem Alter verlor, verstand die Zerbrechlichkeit des Lebens, er verstand auch, wie er Trost und Aufrichtung in der Musik finden kann. Die Musik zu Blackbird soll diesen großen Gefühlen entsprechen, das hoffe ich zumindest, den Gefühlen, die unter der Oberfläche liegen und schließlich explosionsartig zutage treten.«
Blackbird glänzt mit einer Starbesetzung. Die Oscarpreisträgerinnen Susan Sarandon und Kate Winslet verkörpern die Mutter bzw. die ältere ihrer beiden Töchter. In weiteren Rollen erscheinen unter anderem Mia Wasikowska, Lindsay Duncan, Rainn Wilson und Sam Neill. Die Vorlage für das Drehbuch bot der dänische Film Stille hjerte (dt. Silent Heart – Mein Leben gehört mir) aus dem Jahr 2014.
Nach der Uraufführung im letzten Herbst schrieb The Daily Telegraph, dass Blackbird »der vielleicht vollendetste Film des Jahres« sei und The Hollywood News rühmte insbesondere den Soundtrack: »Man nimmt die Musik wahr, aber nie ist sie aufdringlich … Peter Gregsons Komposition ist wirklich außergewöhnlich und zählt zu den Stärken des Films.«