A Confession – Ein Geständnis

Diese britische Mini-Serie rund um wahre Begebenheiten fasziniert und erschreckt zugleich nicht nur durch die Skrupellosigkeit der Verbrechen und den Umgang mit dem Polizisten, der die Ermittlungen leitete, sondern fasziniert zugleich durch die unglaubliche schauspielerische Leistung von Martin Freeman. Der Schauspieler verkörpert den ermittelnden Superintendent Stephen Fulcher auf eine unglaublich authentische und zugleich faszinierend greifbare Weise, so dass man glaubt, er wäre auch im wahren Leben der Ermittler dieser Fälle gewesen.

„A Confession“ ist nicht nur eine Mini-Krimiserie, die auf wahren Begebenheiten beruht. Die sechs Folgen der Serie zeigen die Irren und Wirren des englischen Rechtssystems, die oftmals publizierte aber selten gelebte Loyalität in Polizeikreisen und die Kraft und Macht der öffentlichen Meinung, wenn man sie nur nachhaltig nährt.

Es geht um zwei verschwundene junge Frauen, eines im Jahr 2011 unmittelbar nach einem Clubbesuch verschwunden, die andere bereits viele Jahre zuvor. Und unterschiedlicher hätten die Frauen nicht sein können. Die eine fest im Leben, die andere vom rechten Weg abgekommen, drogensüchtig und Prostituierte, um sich ihre Drogen zu beschaffen.

Die Eltern der beiden Verschwundenen befinden sich in ähnlichen Lebensphasen, von den jeweiligen Vätern getrennt und mit neuen Partnern. Das Verschwinden ringt allen – auch dem Freund der jungen Frau, die 2011 verschwunden ist – viel ab – Nerven, Stärke, Leid und Hoffnung, die letztlich nicht belohnt wird.

Der Verdacht fällt auch eine auffällige Person, deren Fahrzeug man seitens der Ermittler über Überwachungskameras ausmachte und im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass man den richtigen Mann an der Hand hat. Nachdem dieser den aktuellen Mord gesteht und Superintendent Stephen Fulcher bewusst auf den alten Mord hinweist, vernachlässigt dieser die polizeilichen Richtlinien und so wird die lange vermisste Frau als Skelett dann vergraben auf einem Feld gefunden. Doch die Nichteinhaltung des korrekten Dienstwegs beschert Superintendent Stephen Fulcher viele Probleme und kostet ihn letztlich aufgrund eines Beschwerdeschreibens nahezu seinen Job.

„A Confession“ ist eine in jeder Hinsicht fesselnde Verfilmung, die tief in das englische Rechtssystem blicken lässt und leider auch trauriger Weise auch aufzeigt, dass das Vertrauen, das man als Zivilperson in Gerechtigkeit und Polizei und Gerichte setzt, oftmals sehr intensiv erschüttert wird. Diese Mini-Serie muss man sehen und wenn man erst einmal angefangen hat, dann kann man erst nach der letzten Minute der 4 1/2 Stunden wieder aufhören. Und dann muss man auch noch einige Zeit das verdauen, was man zu sehen bekommen hat. Eine erschreckende, aber sehr sehr gute Verfilmung einer wahren Begebenheit.

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