Jussi Adler-Olsen – Natrium Chlorid
Der neunte Fall für Carl Mørck und sein Team des Sonderdezernats Q ist genauso spannend, innovativ und kurzweilig, wie es die vorherigen acht Fälle gewesen sind. Und trotzdem gelingt es dem dänischen Erfolgsautoren Jussi Adler-Olsen auch dieses Mal, ein Thema aufzugreifen, das er zuvor so noch in keinem seiner anderen Romane behandelt hat.
Alles beginnt dieses Mal mit einer persönlichen Bitte bezüglich einer Untersuchung eines Vorfalls durch Carl Mørcks Chef Marcus Jacobsen, die letztlich auf einen Umstand zurückgeht, den beide zu Beginn ihrer jeweiligen Dienstzeiten gemeinsam untersuchten und der nunmehr erneut damals aufgeworfene und bislang unbeantwortete Fragen an die Oberfläche spült.
Eine Explosion, die diverse Mitarbeiter einer Autowerkstatt und ein kleines, unbeteiligtes Kind das Leben kostete, bringt den neuesten Fall von Carl, Rose, Gordon und Assad ins Rollen und ehe sich das Team versieht, ist es einem vermeintlichen Serientäter auf der Spur, dessen Kennzeichen das Hinterlassen von Kochsalz an seinen Tatorten ist.
Doch das ist nicht die einzige Eigenartigkeit dieser Fälle, denn sie unterliegen ebenfalls scheinbar einer bestimmten Abfolge, sowohl zeitlich als auch von den Daten, an denen die Taten verübt wurden und scheinbar noch immer werden.
Und so spinnt sich zunehmend ein Netz aus Erkenntnissen als Resultate der Ermittlungen und zieht den Kreis der Verdächtigen und deren Motivation enger und enger – und zu guter Letzt gerät dann auch ein Mitglied des Sonderdezernats Q in die Fänge des Killers und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Parallel dazu gerät Carl Mørck aufgrund des ganz alten Druckluftnagelerfalles, bei dem ein Kollege damals ums Leben kam und der andere, sein Freund Hardy, seitdem gelähmt ist, erneut ins Visier von internen und externen Ermittlungen. Und als man auf seinen Dachboden im Rahmen einer Durchsuchung einen alten Koffer findet, scheint die Luft für Carl Mørck unerträglich dünn zu werden und er wird selbst zum Gesuchten, auf den ein Haftbefehl erlassen wurde.
Mit „Natrium Chlorid“ liefert Jussi Adler-Olsen nicht nur beste Unterhaltung, sondern er bereitet auch geschickt das Ende seiner – schon zu Beginn auf zehn Romane ausgelegten Reihe vor. Denn nach Ende des neunten Romans steht fest, dass es in Buch zehn nur noch um die Auflösung des alten Amanger Falls gehen kann und die Reihe um das Sonderdezernat Q danach ihren Abschluss finden dürfte.
Doch zuvor überzeugt der dänische Erfolgsautor erneut mit tollen Handlungssträngen, hervorragenden Umschreibungen und flüssig zu lesenden Satzbauten. Und wer „Natrium Chlorid“ einmal in die Hand genommen hat, der legt das Buch auch erst nach dem Lesen der letzten Seite wieder aus derselben.