Heinz Rudolf Kunze – Können vor lachen

Bissig wie das Cover seines neuen Albums, das ironischer Weise mit „Können vor lachen“ betitelt ist, zeigt sich Heinz Rudolf Kunze mit seinen 14 neuen Songs. Angesichts der sich in den letzten Monaten einmal mehr deutlich veränderten Weltlage, die einen jeden hier in diversen Bereichen seines sozialen Lebens berührt, bekam der Musiker, der sich nie zu schade war, Dinge direkt und ohne Umschweife anzusprechen, einen ungewollten Überschuss an Einflüssen und damit die Saat zu vielen neuen Songideen.

Das Ergebnis ist sehr beeindruckend, denn es wäre eine Untertreibung einfach nur festzuhalten, dass Heinz Rudolf Kunze auch nach über vier Jahrzehnten im Musikgeschäft noch immer uneingeschränkt kreativ und damit verbunden ein bedeutsames künstlerisches Sprachrohr ist. Vielmehr ist er auf „Können vor lachen“ so gut wie nie. Frisch und mit künstlerischer Wut im Bauch sind die neuen Stücke entstanden, die sowohl musikalisch faszinierend und spannend arrangiert als auch inhaltlich mit viel Gewicht und deutlicher Sprache belebt worden sind.

Speziell hervorzuheben ist der Titel „Ivan“, ein Antikriegssong, der das traurige und aufgezwungene Schicksal einen jungen russischen Soldaten beschreibt und den russischen Präsidenten Putin offen anzählt und das Vorhandensein dessen Gewissen mehr als nur hinterfragt.

Aber auch Titel wie „Halt mich fest“, „Du tust mir gut“, „Kein Zeitgefühl“, „Trostlosigkeitsallee“ oder auch „Der Irrsinn hat System“ sind hervorragende Songs, mit denen Heinz Rudolf Kunze auch im Jahr 2023 uneingeschränkt eindrucksvoll unterstreicht, wie nah er auch in seinem fünften künstlerischen Jahrzehnt noch immer an der Zeit und deren Herausforderungen und Schicksalsschlägen ist.

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