Carsten Brück & Christian Nevesely – Ui
Mit „Ui“ erscheint ein Kochbuch der besonderen und gerade in der heutigen Zeit auch erfrischend anderen Art. Da gegenwärtig viele hervorragende Kochbücher unterschiedlicher Starköche erscheinen und dem Leser viele interessante und schmackhafte Tipps und Rezepte aus professioneller Sicht an die Hand geben, haben sich die Autoren des „Ui“ Buches hier als kreative Hobbyköche dazu entschieden, einen anderen – ihren eigenen Weg – zu gehen.
Carsten Brück und Christian Nevesely haben ihr Buch mehr oder weniger aus einer spontanen Idee heraus begonnen und als passionierte Hobbyköche liefern sie dem Leser viele interessante Rezeptideen, die so vielleicht in noch keinem anderen Kochbuch erschienen sind.
Nicht nur, dass das Autorenduo – das muss man fairerweise vorab mit erwähnen – durch eigene Erfahrungen in den Bereichen Fotografie, Gastronomie, Design und auch Texten schon umfassende Erfahrungen sammeln konnte und daher für das Schreiben eines Buches auch auf gewisse Weise vorbereitet war.
Allerdings sind es natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe, die Voraussetzungen für etwas zu haben und so ein Vorhaben dann letztlich auch gut umzusetzen. Aber Carsten Brück und Christian Nevesely ist die Umsetzung ihres Kochbuches wirklich geglückt.
Und da die beiden Autoren mit einer anderen, nämlich hauptsächlich privaten Brille auf das Vorhaben geschaut und es umgesetzt haben, haben sie an einigen Stellen auf Dinge verzichtet, die ansonsten stets deklaratorisch in jedem professionellen Kochbuch aufgeführt, aber eigentlich ohnehin selbstverständlich für den Leser sind. Zum Beispiel die Notwendigkeit des Waschens von Kartoffeln, Gemüse und Kräutern.
Außerdem ermuntern die Autoren die Hobbyköche zum Ausprobieren, sofern einmal eine beschriebene Zutat nicht im Haus sein sollte. Dann solle man halt schauen, was man da hat und was der eigentlich beschriebenen Zutat am nächsten komme – Mut zum Ausprobieren lautet hier die Botschaft – und sie ist Gold wert.
„Ui“ liefert Ideen aus den unterschiedlichsten Bereichen und unterscheidet sich in der Struktur dann auch – zum wiederholten Male – von anderen Büchern dieses Genres. Denn die Rezepte sind nicht in Kapitel eingeteilt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes einfach alphabetisch aufgeführt.
So kommt das „Blumenkohl-Steak mit Belugalinsen und Bohnenpüree“ gleich nach dem „Birnen-Zucchini-Carpaccio mit Parmesan“ oder der „Gurkensalat mit Feta und Heidelbeeren“ gleich nach dem „schnellen Grünkohlcurry mit Karotten, roten Linsen, Cashews und Rosinen“.
Mit schönen Bebilderungen und kurz gehaltenen Rezepten ist „Ui“ ein Kochbuch, das Spaß macht, kurzweilig ist und durch seinen Facettenreichtum die Entdeckungsmöglichkeiten der Leser auf eine schier unendliche Weise unterstützt.