Runrig – There Must Be A Place
Mit „There Must Be A Place – The Official Documentary“ dürfte sich der Runrig Kreis nun wohl final geschlossen haben. Die schottische Band, die in ihrem kleinen Heimatort in den schottischen Highlands ihren bescheidenen Ursprung hatte und letztlich zum größten schottischen Musikexport aller Zeiten aufgestiegen war, gab bereits 2018 – nach 45 Jahren Bandgeschichte – ihr abschließendes Konzert und hatte somit seinerzeit bereits ihr musikalisches Buch geschlossen.
Doch nun erscheint noch eine wunderschöne und sehr interessante filmische Dokumentation über Runrig, in der viele der alten Bandmitglieder zu Wort kommen und ihre Geschichte und Erinnerungen rund um ihre aktive Zeit mit Runrig erzählen.
Die Dokumentation ist in unterschiedliche Kapitel aufgeteilt und erzählt den chronologischen Werdegang der schottischen Band. Angefangen mit der Gründung, über die ersten schweren und finanziell stressigen Jahre, den dann einsetzenden Erfolg, der immer größer wurde, den Ausstieg der langjährigen Stimme Runrigs, Donnie Munro, die ersten Kapitel bieten einen wunderbaren und vor allem sehr persönlichen Einstieg in die alte Geschichte Runrigs.
Die letzten Kapitel beginnen mit den Schwierigkeiten, die Runrig hatten, nachdem Donnie Munro die Band verlassen hatte. Die schwierige Frage, ob Runrig überhaupt weitermachen sollten, stand im Raum und wurde letztlich unter mithilfe ihrer seinerzeitigen und leider 2006 verstorbenen Managerin Marlene Ross, der die Band mit diesem Film eine besondere Ehre erweist, durch das Finden des perfekten Nachfolgers, Bruce Guthro, positiv beantwortet.
Und auch die positive und letztlich doch tragische Begebenheit, dass Runrig sogar im Weltall gespielt wurde, da die seinerzeitige Columbia Astronautin Laurel Clark eine Runrig CD mit ins All nahm und sie dort vorspielte, kommt in der Dokumentation zur Sprache. Da die Columbia leider beim Anflug auf die Erde abstürzte und die Astronautin verstarb, bleibt diese Begebenheit leider mehr traurig denn freudig in Erinnerung, gehört aber dennoch zur Runrig Geschichte – und so ist diese Veröffentlichung dann auch Laurel Clark mit gewidmet.
Neben der tollen Dokumentation, die mit Ausschnitten des finalen Runrig Konzertes in Stirling endet, gibt es noch ein wenig Zusatzmaterial in Form von einigen Fan-Stimmen, einer kürzeren Live-Sequenz von „Shinty“ und einem kurzen Einblick in die schottische Kultur.
Ein tolles Zeitdokument, das zwar nicht immer in bester Bild- und Tonqualität daherkommt, das aber dennoch uneingeschränkt fasziniert und die sympathischen Schotten über mehr als viereinhalb Jahrzehnte durch ihren musikalischen Lebensweg begleitet und nicht zuletzt durch die vielen tollen Interviews aller Beteiligter einen zeitlos strahlenden Glanz erhält.