Sven Regener – Wiener Strasse
Was sich nicht so alles auf der „Wiener Strasse“ tut. Sven Regener entführt den Leser erneut in die Welt seiner unsterblichen Charaktere. Frank Lehmann, P. Immel, Erwin Kächele, H. R. Ledigt und die ganze andere Bande leben in Berlin Kreuzberg und schieben 1980 so einige Probleme vor sich her.
Der eine wird Vater und deshalb brauchen die anderen eine neue -am besten kostenlos zu besetzende – Unterkunft, der andere hart Probleme mit seiner Kneipe, der dortigen Kaffeemaschine, seinen Öffnungszeiten und der Einstellung einer Putzkraft und wieder andere wollen allesamt einen Job, am besten in der Kneipe und machen zudem merkwürdige, anarchisch anmutende Besorgungen in Baumärkten.
Viel Tamtam, viel Durcheinander und viel Berlin – Sven Regener erzählt in „Wiener Strasse“ den ganz normalen Wahnsinn, wie er in dem Berlin der frühen 1980er Jahre einfach mal vorherrschte. Alles war irgendwie möglich, nicht immer war auch alles Mögliche erlaubt. Aber irgendwie machte trotzdem jeder sein Ding und man arrangierte sich dann mit den anderen wieder irgendwie.
Und so beschreibt Sven Regener – leider oftmals in umständlichen, leicht konfus wie seine Hauptdarsteller anmutenden Satzgebilden – den ganz speziellen Wahnsinn, die Weltanschauungen und die anderen zwischenmenschlichen Beziehungen der Beteiligten und irgendwie passiert dann sogar auch noch etwas halbwegs Normales… ein Hoch auf die Anwohner der „Wiener Strasse“ und ihre ach so besondere Lebenseinstellung im geteilten Berlin der 1980er Jahre.