Beethoven Orchestra Bonn – Beethoven X-the Ai Project

Man kennt das Phänomen aus dem Pop-Bereich. Ein Künstler verstirbt und hat zuvor noch an neuen Songs gearbeitet, die jedoch noch nicht ganz fertig gestellt waren, als er/sie verstarb. Im Nachgang werden dann oftmals postum mit Musikern und Produzenten die Songs musikalisch fertig produziert und man bemüht sich dabei, den ursprünglichen Geist und die musikalische Intension des verstorbenen beizubehalten.

Eine ähnliche Herangehensweise hat nun das Beethoven Orchestra Bonn in Zusammenarbeit mit Cameron Carpenter und Dirk Kaftan umgesetzt und die von Ludwig von Beethoven zu Lebzeiten nicht fertiggestellt zehnte Sinfonie mithilfe künstlicher Intelligenz und der Orientierung an vorherigen Werken des großen Komponisten nunmehr zu neuem bzw. erstem Leben erweckt.

Den Einstieg in die neue Bearbeitung liefern die Künstler jedoch mit der Darbietung der achten Sinfonie von Beethoven, bevor es dann an die Interpretation der unvollständigen zehnten Sinfonie geht. Wenngleich die Umsetzung auch an Wiederholungen aus früheren Sinfonien erinnert und man sich als Klassik-Freund sicherlich darauf einlassen muss, hier kein wirkliches Werk Beethovens, sondern lediglich eine auf spezielle Weise zeitgemäße Interpretation von Fragmenten dargeboten zu bekommen, so klingt das neue Konstrukt interessant und irgendwie wirklich nach Beethoven.

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