Poly Ghost – Miracle

„Miracle“ ist das zweite Album von Poly Ghost. Das aus Daniel Hirschligau, Kati Hollstein und Michael Schellhammer bestehende Trio hat dafür zehn neue Titel eingespielt, die sehr melodisch sind und zugleich mit jeder Menge analoger Raritäten in punkto Sounds aufwarten.

Die Band in ein spezielles Genre einzuordnen fällt schwer, denn es finden sich in ihrer Musik unterschiedlichste Sounds und Schwerpunkte wieder. Einerseits kann man die Synthies deutlich heraushören, dann kommen aber auch Elemente aus dem Funk- und Psychedelic-Bereich dazu, zwischendrin mal wieder Indie, der plötzlich irgendwie rockig daher kommt, und irgendwie drängen sich zudem unterschwellig auch immer wieder House Sounds durch das Klanggeflecht.

Gesanglich muss man hier qualitativ klar nach dem Bandmitglied, das die jeweiligen Songs singt, unterscheiden . Die Songs, die von Daniel Hirschligau gesungen werden, klingen spannungsgeladen aber homogen in Bezug auf das Zusammenspiel von Sounds und Gesang (mit Vokoder oder ohne).

Die Songs, die Kati Hollstein singt, klingen etwas anstrengend, was mit ihrem hohen Gesang zusammenhängt, der es in punkto des Treffens der Töne manchmal etwas künstlerisch zu nehmen scheint. Ein Beispiel dafür ist der anstrengendste Song des Albums, „Ananas Ring“.

Alles in allem ist „Miracle“ aber ein gutes Album, auf dem Poly Ghost sich auch immer mal wieder aus den sicheren musikalischen Gefilden trauen und neue Sounds und Experimente ausprobieren. Ein nicht zu unterschätzendes Merkmal in unserer ansonsten aktuell oftmals so weichgespülten musikalischen Zeit.

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